Füssen mit seinen beiden Schlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau ist ein Besuchermagnet. Doch die schöne Stadt im Allgäu hat noch viel mehr zu bieten. Wir verraten die besten Ausflugs- und Wandertipps und zeigen, wo Reisende mit Wohnwagen und Camper übernachten.

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Im Allgäu, nur wenige Meter von der Grenze zu Österreich entfernt gelegen, liegt das hübsche und historisch bedeutsame Städtchen Füssen. Der Ort und die Region haben alles zu bieten, was Reisende sich wünschen: viel Kulturgeschichte, Märchenschlösser, Seen, tolle Natur, ein riesiges Netz an Wanderwegen und Camping- und Stellplätzen.

Füssen ist eine Reise wert

Fangen wir mal bei der Historie der Stadt an. Am besten lernen Urlauber diese im Rahmen einer Stadtführung kennen. Auch wir begeben uns so auf eine 1,5-stündige Tour durch Füssen. Die Ursprünge der Stadt gehen auf die Römerzeit zurück und die Via Claudia Augusta, die Kaiser Claudius um 50 n. Chr. anlegen ließ, führte durch die Stadt. Die Straße ist heute noch teilweise befahrbar und gilt als eine der beliebtesten Radrouten Deutschlands.

Wir schlendern vorbei an Fachwerkhäusern, historischen Bauwerken und der alten Stadtmauer und besuchen den Endpunkt der romantischen Straße. Weiter geht es zum imposanten Benediktinerkloster St. Mang inmitten der Altstadt. Die Geschichte des Klosters geht auf den heiligen Magnus, Schutzpatron des Allgäus, zurück. Angeblich tötete er einen Drachen und schützte so die Region vor allem Bösen. Das Hohe Schloss beeindruckt außen mit faszinierender Illusionsmalerei, innen beheimatet es die Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und die Städtische Galerie.

Uns interessiert allerdings nicht nur die Geschichte der Stadt, sondern auch die Kulinarik. Reges Treiben herrscht in der Markthalle mitten in Füssen. Das ehemalige Feuerwehrhaus ist Treffpunkt für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Außer zum Einkaufen trifft man sich hier auch auf ein Glas Bier oder Wein oder zum gemeinsamen Essen. Sechs verschiedene Stände bieten Feines zum Essen und Trinken an.

An Restaurants mangelt es in der Altstadt nicht. Am Brotmark liegt das Gasthaus Schwanen, das schon in vierter Familiengeneration geführt wird. Die neue Generation hat es geschafft, die typisch bayerische Gasthausgemütlichkeit mit modernem Ambiente zu kombinieren. Gekocht wird hier mit frischen und regionalen Produkten. Krautwickel mit Kartoffelstampf und Cordon Bleu mit Bergkäse gefüllt schmecken hervorragend.

Ebenfalls ein Wirtshaus mit Tradition ist das Hotel Restaurant Hirsch unweit entfernt von der Touristeninformation. Gäste nehmen hier entweder in der Bierstube, im roten oder weißen Zimmer, im großen Speisesaal und bei gutem Wetter selbstverständlich im Biergarten Platz. Von Wildgerichten über Allgäuer Spezialitäten, deftigem Zwiebelrostbraten und Fischgerichten reicht die Speisekarte.

Füssener Seenplatte

Bekannt ist Füssen auch für seine zahlreichen Seen, acht an der Zahl. Der größte von ihnen ist der Forggensee. Er ist ein Stausee und mit einer Größe von 15,2 km² der fünftgrößte See in ganz Bayern. Der See liegt malerisch eingebettet in das Alpenvorland. In Füssen, am südlichen Ufer des Sees, befindet sich das Festspielhaus Neuschwanstein, das Musicals und Symphoniekonzerte im Programm stehen hat.

Das klare, türkisfarbene Wasser lädt an den vielen Badestellen, vor allem rund um Rieden, zum Schwimmen ein. Besonders beliebte Badeplätze sind Dietringen und die Halbinsel mit Blick auf Schloss Neuschwanstein. Alle denkbaren Arten von Wassersport können hier betrieben werden. Es gibt Segelkurse, die Möglichkeit zum Kanufahren oder Tretbootfahren sowie die beliebte Forggenseeschifffahrt mit regulären und thematischen Touren. Im Winter wird der See abgelassen, wodurch der Grund begehbar wird. Dabei kann man Überreste alter Römerstraßen und die Fundamente zweier Dörfer sehen, die für den Bau des Stausees geflutet wurden.

Besonders schön ist der Weissensee, der seinen Namen vom weißen Berggestein hat. Hier gibt es Wanderungen für jedes Niveau: Genuss-Wandertouren für Einsteigerinnen und Einsteiger, die Hüttentouren und die Gipfeltouren für Fortgeschrittene. Einen weiteren Ausflug wert ist der nahe Hopfensee, wo es eine Kneipp-Insel mit begehbarem Steg gibt.

Zwei kleine Seen sind der Alatsee und der Schwansee. Zu beiden Seen führen schöne Wanderungen.

Füssen und seine Schlösser

Klar, um Sissi und Franzl und die Märchenschlösser kommen Reisende in Füssen nicht vorbei. Es war die bayerische Königsfamilie der Wittelsbacher, die die Region prägte. König Ludwig II. wuchs im Füssener Land und auf Schloss Hohenschwangau auf und ließ später das Schloss Neuschwanstein erbauen. Das nur fünf Kilometer vor der Stadt liegende Neuschwanstein zählt zu den meistbesuchten Burgen Europas. Hier ist richtig was los, meist sind Touristenmassen rund um die beiden Schlösser unterwegs. Es empfiehlt sich, aufgrund des Andrangs, eine Reservierung vorzunehmen. Vom Schloss aus ist es nur ein kurzer Weg zur Marienbrücke, von der man einen beeindruckenden Blick auf das Schloss hat. In Hohenschwangau wurde 2011 das Museum der Bayerischen Könige eröffnet, das Einblicke in die Geschichte der Dynastie Wittelsbach von ihren Anfängen bis in die Gegenwart gibt.

Der besondere Tipp: Walderlebniszentrum Füssen

Das Walderlebniszentrum Füssen bietet Besuchern die Möglichkeit, den Wald auf vielfältige Weise zu erkunden. Auf verschiedenen Rundwegen und interaktiven Stationen erfahren Kinder und Erwachsene mehr über die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Besonders der Barfußpfad und der Baumwipfelpfad laden dazu ein, die Natur hautnah zu erleben. Das Zentrum kombiniert Informationen zur Forstwirtschaft mit spielerischen Elementen und bietet so einen lehrreichen Ausflug in die Natur. Es ist ein idealer Ort, um den Wald aus einer neuen Perspektive kennenzulernen und Zeit an der frischen Luft zu verbringen.

Wandern in und um Füssen

Auf der Website fuessen.de stehen viele Wanderrouten zum Download bereit. Vier schöne Wandertouren stellen wir hier kurz vor.

Drei-Schlösser-Weg

Eine tolle Tour ist der Drei-Schlösser-Weg. Wir haben die Tour am Walderlebniszentrum Ziegelwies in Füssen gestartet und sind von dort dem Alprosenrosenwege gefolgt. Der Weg führt über herrliche, ruhige und touristisch absolut nicht überlaufene Waldpfade zunächst nach Hohenschwangau an das Ufer des Alpsees. Vorbei am Museum der Bayerischen Könige biegt man geegenüber des Hotel Müller rechts auf die Fahrstraße ab, die auf asphaltierter Straße hinauf in Richtung Schloss Neuschwanstein führt. An der nächsten Weggabelung wieder rechts und und dem Kiesweg Richtung Neuschwanstein folgen. Von Neuschwanstein geht es zunächst über den Kutschplatz wieder zurück zu Schloss Hohenschwangau und dort durch den Wald hinab zum Schwansee. Tipp: Einen Abstecher am gemütlichen Schwansee Kiosk einplanen. Von dort ist es nicht mehr weit zurück bis zum Ausgangspunkt. Wer noch Kondition hat folgt den Schildern auf den Kalvarienberg mit weitem Blick übers Allgäuer Voralpenland. Schwierigkeit: mittel. Strecke: 13,9 km. Dauer: 5:30 h.

Alpsee-Rundweg

Wen es nicht in die Höhe zieht, für den ist der etwa fünf Kilometer lange Alpsee-Rundweg vor allem während der warmen Sommermonate eine Alternative. Bei dieser gemütlichen, zweistündigen Wanderung, die sich auch für Familien mit Kindern eignet, führt der Weg einmal rund um das idyllische und nachweislich saubere Badegewässer. Urlauber können es der Königsfamilie gleich tun und ein Boot mieten. Von Bord aus haben sie immer wieder Ausblicke auf Neuschwanstein und Hohenschwangau. Schwierigkeit: leicht. Strecke: 5,5 km. Dauer: 2:00 h.

Wasserläufer Route der Wandertrilogie Allgäu – Etappe 07 – Füssen-Pfronten

Eine anspruchsvolle, aber wunderschöne Tour führt von Füssen über den Alatsee vorbei an der Salober Alm hinauf auf den Zirmgrat. Weiter geht es vorbei an der Burgruine am Falkenstein weiter zur Mariengrotte bis nach Pfronten. Von dort chauffiert ein Bus Wanderer und Wanderinnen zurück nach Füssen. Schwierigkeit: schwer. Strecke: 17,3 km. Dauer: 6 h.

Tegelberg-Runde

Erfahrenen Wanderern bietet die gut 17 Kilometer lange Tegelberg-Runde die sicherlich spannendste Möglichkeit, königlichen Spuren zu folgen. Startpunkt ist die Tegelberg Talstation. An der Bergstation kann man Drachen- und Gleitschirmfliegern zusehen. Die Raststation Tegelberghaus auf 1.720 Metern wurde ursprünglich als königliches Jagdhaus erbaut. Schwierigkeit: schwer. Strecke: 17,1 km. Dauer: 7:00 h

Camping- und Stellplätze in Füssen

In und um Füssen gibt es diverse Stell- und Campingplätze.

1. Campingplatz Haus Guggemos

Der Campingplatz am Ortsrand von Füssen liegt am Waldrand und bietet laut Userbewertung "einen tollen Blick auf den Hopfensee und das Schloss Neuschwanstein".

2. Camping Hopfensee

Der Campingplatz liegt direkt am See und hat ein Schwimmbad. Hunde sind hier willkommen. Außerdem soll er "Für Familien der ideale Platz." sein.

3. Wohnmobilstellplatz Füssen Mobil

Der geschotterte Stellplatz ist ausgestattet mit Fahrradverleih, WLAN, Strom, Dusche und soll sich fFür Durchreisende perfekt" eignen. Eine Bewertung warnt davor, dass "Stellplätze sehr, sehr eng" sind.

4. Wohnmobilpark Füssen

Von dem Stellplatz sind es nur 2 Kilometer bis in die Altstadt von Füssen. Den Bus am Platz kann man mit der Kurtaxe und Füssen-Card umsonst fahren, diese sind im Übernachtungspreis enthalten. Am Wochenende kann es laut Bewertungen voll werden.

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5. Camper's Stop

Sehr günstig gelegener Platz, von dem man die Altstadt gut erreicht und in direkter Nachbarschaft Supermärkte und einen Bäcker findet. Zum Strandbad Füssen sind es nur 13 Minuten zu Fuß.  © Promobil

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