Ein Palast, eine kurvige Straße mit Meerblick, ein trubeliges Städtchen und zwei schöne Inseln, auf denen man auch im Hochsommer noch ruhige Ecken findet: Diese Dalmatien-Reise führt nach Split, an die Makarska Riviera und auf die Inseln Brač und Hvar. Ein Urlaub mit liebenswerten Gegensätzen.
Endlich haben wir es gefunden – unser Plätzchen am Meer. Genau so, wie wir uns das vorgestellt hatten: ruhig, nicht zu voll, schöne Plätze mit Aussicht, nette Campingplatz-Betreiberinnen, angenehme Sanitäranlagen, Waschmaschinen, die wie daheim fast drei Stunden laufen und nicht nur so ein Quicky-Programm haben.
Rundum zufrieden sitzen wir also vor dem Caravan auf dem Camp Holiday auf der Insel Hvar, Blick aufs glasklare Wasser, in das wir uns gleich stürzen werden. Mit oder ohne SUP, mal sehen. Das Städtchen Jelsa liegt in lässiger Rad-Entfernung, mit lebendigem Hafen, einer Promenade zum Bummeln und herrlichen Restaurants am Wasser. Der würzige Duft von sommerwarmen Pinien-Wäldern liegt in der Luft, es riecht nach frisch gegrilltem Fisch und nach Urlaub – also alles dufte hier, im wahrsten Sinne des Wortes.
Erst am Ende unserer Tour landen wir also doch noch in unserem Traum – draußen an den Stränden von Jelsa auf der Insel Hvar. Unsere Kroatien-Reise begann in Split. Und wir näherten uns der mitteldalmatischen Stadt aus der denkbar schönsten Richtung, vom Meer aus.
Sightseeing in Split
Mit der Fähre frühmorgens: Wir kommen aus dem italienischen Ancona, genießen den Blick auf die palmengesäumte Promenade – die Riva – direkt am Wasser, mit Cafés und Restaurants. Weiter drin in der Altstadt herrscht gelassene Sommer-Normalität: Der antike Diokletianpalast hat alles schon gesehen, seit immerhin etwas mehr als 1700 Jahren. Er liegt nicht in der Altstadt, er ist die Keimzelle Splits. Enge Gassen mit Souvenirläden, Eisdielen, Restaurants, Menschen, einzeln und in Gruppen, mehrsprachige Führungen, die Tourist-Info mittendrin.
Ein Stück südlich von Split führt die Küstenstraße in Kurven durch die Berge, rechts sieht man immer wieder malerische Örtchen an gemütlichen Buchten. Das ist die Makarska Riviera, die sich hier vor dem mächtigen Biokovo-Gebirge ausbreitet. Navi ignorieren, denn das würde den Weg über die Autobahn im Landesinneren wählen. Also gondeln wir gemütlich gen Süden, mit tollen Ausblicken auf die Küste und das glasklare Meer.
Touristen-Trubel in Makarska
Wir waren vor vielen Jahren schon mal in Makarska, in der Vorsaison, da waren die meisten Läden zu, an den Verkaufsbuden wurde gehämmert und repariert. Das war ruhig und sehr nett. Jetzt aber ist alles geöffnet, alle verkaufen die gleichen Klamotten, Spielzeuge, Strandschuhe und allerlei Kleinkram an sehr viele Urlauber, die Promenade und Strand bevölkern.
Restaurants und Eisdielen haben genug zu tun. Dazwischen kommt man gerade so durch an den Kiesstrand, der rapppelvoll ist. Es herrscht eine Geräuschkulisse aus Rummelplatz-Musik und Freibad-Lärm. Makarska in der Hauptsaison ist leider keine perfekte Idee – das kann einem schnell zu viel werden. Wenigstens isst man nett in Makarska am Hafen, der zu Fuß vom Camp Riviera Makarska gut zu erreichen ist. Wir finden aber, das Beste an der Stadt ist der Moment, in dem man spontan eine Fährfahrt auf die Insel Brac bucht. Flucht? Sieht fast so aus.
Badespaß auf der Insel Brac
Es ist ja immer ein bisschen aufregend, bis alle Autos, Gespanne – und die vielen Motorräder als Letzte – eingewiesen und abgestellt sind. Die Fähre braucht eine Stunde nach Sumartin im Osten von Brac. Uns zieht es nach Bol mit dem berühmten Strand "Goldenes Horn". Der Campingplatz liegt ein bisschen außerhalb, es lohnt sich also, die Räder zu nehmen. Das Goldene Horn sieht so richtig toll, ja erst auf Luftaufnahmen aus, wie die helle Strandspitze langgezogen 500 Meter weit ins erst türkisfarbene, dann dunkelblaue Meer ragt.
Steht man dann auf dem Kiesstrand – ja genau, kein Sand –, kann man die Horn-Form nicht erkennen. Aber das Wasser ist superklar und hat Richtung Spitze eine erstaunlich starke Strömung. Dadurch und je nach Wellengang ändert sich die Form und Neigung der Spitze. Ein Kiefernwald zieht sich von hier bis in den Ort Bol, spendet Schatten am Strand und der Promenade, die hier längst nicht so überfüllt und rummelig ist wie in Makarska. So hatten wir uns das erhofft. Man kommt mit den Rädern gut durch bis in den Ort, an der hübschen Hafenpromenade reiht sich ein Restaurant ans nächste.
Als der freundliche Campingplatz-Betreiber hört, dass wir nach Jelsa auf die Insel Hvar weiterwollen, rät er uns, nicht die schnelle Fähre von Drvenik nach Sucuraj zu nehmen, weil die sehr schmale Straße über die ganze Länge der Insel eine Katastrophe sei. "Fahrt lieber wieder zurück nach Split", sagte er, von dort mit der Fähre nach Stari Grad, "das ist viel bequemer." Gesagt – getan. Und so endet die Reise, und eine Freundschaft mit den beiden Inseln Brac und Hvar beginnt, auf denen die Uhren anders gehen als auf dem Festland.
Wir halten das sehr gut aus hier, ganz ohne Junggesellenabschiedsartige Gesänge bis nachts um zwei, ohne aufheulende Motorräder mitten in der Nacht. Außer Grillengezirpe und einem leisen Schnarchen aus dem Nachbar-Caravan ist hier nichts zu hören. Und der Sternenhimmel leuchtet sensationell.
10 Camping-Tipps in der Region
Wie finden Sie den richtigen Platz? Grundlage für unsere Auswahl der folgenden Plätze sind Bewertungen auf der großen Plattform Camping.info. Für eine möglichst objektive Einschätzung wurden hier nur Campingplätze berücksichtigt, die bis zum Redaktionsschluss von mindestens 25 Gästen bewertet wurden. Insgesamt ist die Auswahl riesig: In der Region Dalmatien befinden sich fast 200 Campinganlagen, die meist an der Küste liegen. Auffällig bei unserer Auswahl der am besten bewerteten Plätze: Es handelt sich größtenteils um überschaubare, manchmal sogar sehr kleine Camps. Dalmatienkenner bevorzugen offenbar eine familiäre Atmosphäre.
1. Camp Miocic
Der kleine Platz punktet mit seiner Lage und seiner familiären Atmosphäre. In einem rustikalen Steinhaus und auf einer Terrasse unter Olivenbäumen wird man mit traditionellen Gerichten verwöhnt.
- Freizeit: Platz am Strand, Schwimmen, Entspannen, Motorboot
- Campingplatz: Hunde willkommen, zur Hälfte schattig
- Versorgung: Lebensmittel 300 m, Brötchen am Platz, Restaurant am Platz, in den Ort 5 km
- Größe: 20 Parzellen, Mietunterkünfte
- Öffnungszeiten: 1. Mai bis 31. Oktober
- Wertung: 4,7 von 5 Sternen
2. Camp Mandarino
Je nach Größe und Lage sind die Plätze in fünf Preiskategorien eingestuft. Alle verfügen über Wasseranschlüsse. Es gibt Familienwaschräume. Vermietet werden Fahrräder, Motorboot oder Elektroauto.
- Freizeit: Platz am Strand, Schwimmen, Entspannen, Kajak
- Campingplatz: Hunde willkommen, zur Hälfte schattig
- Versorgung: Lebensmittel am Platz, Brötchen am Platz, Restaurant am Platz, in den Ort 500 m
- Größe: 100 Parzellen, Wohnmobil-Platz vor der Schranke
- Öffnungszeiten: 15. Mai bis 5. Oktober
- Wertung: 4,7 von 5 Sternen
3. Camp Arboretum
Mit einer zehnminütigen Fähre gelangt man auf die Insel Pašman, wo sich das Camp nahe einer Badebucht befindet. Es liegt mitten im Grünen. Treffpunkt auf dem Platz: die große Grillstelle.
- Freizeit: Platz 200 m, Schwimmen, Entspannen, Radfahren
- Campingplatz: Hunde willkommen, viel Schatten
- Versorgung: Lebensmittel 400 m, Brötchen am Platz, Restaurant am Platz, in den Ort 500 m
- Größe: 20 Parzellen, Mietunterkünfte
- Öffnungszeiten: 1. Juni bis 30. September
- Wertung: 4,6 von 5 Sternen
4. Camp Matija
Nur ein kleiner Weg trennt das Areal von der Steinmole am Meer. Seit rund 20 Jahren existiert der kleine Platz mit seinen Olivenbäumen auf der Insel Murter. Sie ist durch eine Brücke gut erreichbar.
- Freizeit: Platz am Strand, Pool am Platz, Schwimmen, Entspannen, Radfahren
- Campingplatz: Hunde willkommen, viel Schatten
- Versorgung: Lebensmittel 2 km, Brötchen am Platz, Restaurant 100 m, in den Ort 2 km
- Größe: 30 Parzellen, Mietunterkünfte, Wohnmobil-Platz vor der Schranke
- Öffnungszeiten: 1. Mai bis 30. September
- Wertung: 4,6 von 5 Sternen
5. Kamp Karin
Etwas weiter im Inland, am Ufer des Kariner Meers, liegt dieser Campingplatz. Die Stellflächen sind vergleichsweise groß, haben einen Wasseranschluss sowie meist Rasenuntergrund und Seeblick.
- Freizeit: Platz am Strand, Pool am Platz, Schwimmen, Entspannen, Kajak
- Campingplatz: Hunde willkommen, zur Hälfte schattig
- Versorgung: Lebensmittel 100 m, Restaurant 100 m, in den Ort 2 km
- Größe: 50 Parzellen, Mietunterkünfte. Wohnmobil-Platz vor der Schranke
- Öffnungszeiten: 16. April bis 27. Oktober
- Wertung: 4,5 von 5 Sternen
6. Nevio Camping
Über sieben Hektar erstreckt sich der Platz auf der Halbinsel Pelješac mit schönen Ausblicken auf vielen Flächen. Den Ort Orebić erreicht man zu Fuß, die Insel Korčula mit einer Fähre vom Platz aus.
- Freizeit: Platz am Strand, Pool am Platz, Schwimmen, Entspannen, Wandern
- Campingplatz: Hunde erlaubt, zur Hälfte schattig
- Versorgung: Lebensmittel 200 m, Brötchen am Platz, Restaurant am Platz, in den Ort 500 m
- Größe: 210 Parzellen, Mietunterkünfte
- Öffnungszeiten: ganzjährig
- Wertung: 4,4 von 5 Sternen
7. Autocamp Sirena
Das Camp ist an der Omiš Riviera unterhalb der Küstenstraße gelegen und hat zwei große Kiesstrände zu bieten. Gäste können Surfbretter, Tretboote und Kanus mieten. Eine Segelschule gibt es auch.
- Freizeit: Platz am Strand, Schwimmen, Entspannen, Kanu
- Campingplatz: Hunde willkommen, wenig Schatten
- Versorgung: Lebensmittel am Platz, Brötchen am Platz, Restaurant 300 m, in den Ort 1 km
- Größe: 70 Parzellen, Mietunterkünfte
- Öffnungszeiten: ganzjährig
- Wertung: 4,4 von 5 Sternen
8. Kamp Jasenovo
Vom Kieselstrand, wo sich auch eine Café-Bar befindet, blickt man auf viele kleine Inseln. Kiefern spenden Schatten auf den Stellflächen. Die beliebte Stadt Šibenik ist 16 Kilometer entfernt.
- Freizeit: Platz am Strand, Schwimmen, Entspannen, Motorboot
- Campingplatz: Hunde willkommen, zur Hälfte schattig
- Versorgung: Lebensmittel 1 km, Brötchen am Platz, in den Ort 2 km
- Größe: 50 Parzellen
- Öffnungszeiten: 1. Mai bis 1. Oktober
- Wertung: 4,4 von 5 Sternen
9. Camping Pod Maslinom
Als Ausgangspunkt für die Besichtigung von Dubrovnik eignet sich dieser terrassierte Platz, der in einem alten Olivenhain liegt. Ein Bus hält in der Nähe. Über einen steilen Weg kommt man zum Strand.
- Freizeit: Strand 400 m, Schwimmen, Entspannen, Sightseeing
- Campingplatz: Hunde willkommen, viel Schatten
- Versorgung: Lebensmittel 400 m, Brötchen am Platz, Restaurant 400 m, in den Ort 400 m
- Größe: 50 Parzellen
- Öffnungszeiten: 1. April bis 1. November
- Wertung: 4,4 von 5 Sternen
10. Olea Camping
Die Stellflächen sind in mehrere Kategorien unterteilt und bis zu 150 Quadratmeter groß. Meerblick ist fast überall inklusive. Zur Insel Pag, wo sich das Camp befindet, kommt man per Fähre oder Brücke.
- Freizeit: Platz am Strand, Pool am Platz, Schwimmen, Entspannen, Kajak
- Campingplatz: Hunde erlaubt, wenig Schatten
- Versorgung: Lebensmittel am Platz, Brötchen am Platz, Restaurant am Platz, in den Ort 3 km
- Größe: 250 Parzellen
- Öffnungszeiten: 18. April bis 7. Oktober
- Wertung: 4,4 von 5 Sternen
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