Sind Winterreifen auf dem Wohnwagen sinnvoll? Wer im Winter campt, fährt auf Winterreifen los. Aber auf dem Anhänger? Da bleiben die Sommerpellen drauf. Ein Plädoyer für Winterreifen auf Caravans.

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Soviel vorweg: Wohnwagen sind von der Winterreifenpflicht ausgenommen, aber Vorsicht: Sommerreifen auf Schnee können rutschig enden!

Winterreifen bieten bessere Stabilität und Bremsleistung. Auch im Sommer kein Problem, solange sie nicht älter als sechs Jahre sind. Ein Schneeflocken-Logo verrät echte Winterreifen. Sicherheit geht vor!

Sind Winterreifen auf Wohnwagen Pflicht?

Nein. Weder in Deutschland noch anderswo fallen Caravans unter die Winterreifenpflicht. Diese wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz (nur für Pkw!) situativ ausgelegt: Nur bei Schnee oder Eis ist "an die Wetterverhältnisse angepasste Ausrüstung" vorgeschrieben. Damit sind in erster Linie Reifen gemeint, aber auch das Frostschutzmittel im Spritzwasser oder Schneeketten. Wer (in Deutschland) mit Sommerreifen auf Schnee oder Eis erwischt wird, zahlt 60 Euro und bekommt einen Punkt. Wer andere behindert, zahlt 80 Euro. Bei einem Unfall mit Sommerreifen kann die Versicherung den Kasko-Schutz verweigern.

Was bringen Winterreifen auf dem Wohnwagen?

Winterreifen stabilisieren das Gespann beim Bremsen und in Kurven besser als Sommerreifen. Blockieren die Wohnwagen-Räder auf Schnee, übertragen sie kaum mehr Seitenführungskräfte. Je nach Fahrbahnneigung rutscht der Wohnwagen nach links oder rechts – mit eventuell drastischen Folgen.

Übrigens: Ohne Anhänger steht ein voll bremsender Pkw aus 50 km/h nach 30, mit Sommerreifen erst nach 62 Meter. Der Einfluss eines Caravans ohne Winterreifen ist also nicht zu unterschätzen.

Gilt die Laufrichtungsbindung auch auf Anhängern?

Ja. Auch wenn ein Wohnwagen-Rad nicht antreibt, ist der Pfeil auf der Reifenflanke bindend. Nur so hat der Reifen besten Grip beim Bremsen.

Müssen die Winterreifen im Sommer vom Wohnwagen runter?

Nein. Marken-Winterreifen bremsen auf heißem, trockenem Asphalt nicht schlechter als ein auf enorme Laufleistungen ausgelegter Billigreifen aus Fernost. Auch eine schnellere Abnutzung des Winterreifens unter sommerlichen Bedingungen ist auf dem Caravan nicht zu befürchten.

Gelten dieselben Bestimmungen wie bei Sommerreifen?

Ja. Auch Winterreifen dürfen für die 100-km/h-Zulassung nicht älter als sechs Jahre sein. Auskunft darüber gibt die DOT-Nummer auf der Reifenflanke.

Achtung: Gerade günstige Winterreifen aus Lagerbeständen können beim Kauf schon ein bis zwei Jahre alt sein, was den Austausch nach vier Jahren zur Folge hätte. Die Tragfähigkeit muss natürlich ebenfalls zur zulässigen Gesamtmasse des Caravans passen und darf den im Fahrzeugschein angegebenen Wert nicht unterschreiten.

Gibt es Wohnwagen-Winterreifen ab Werk?

Heute kaum mehr. Nur wenn diese vom Caravan-Hersteller konkret für einen Kunden bestellt werden, liefert der Großhändler Winterreifen ans Produktionsband. Steht der Caravan bereits fertig beim Händler, kann dieser seinen Kunden nur noch nachträglich mit Winterpneus versorgen.

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Was macht einen Winterreifen aus?

Ein Reifen mit M+S-Logo auf der Reifenseitenwand ist zwar im gesetzlichen Sinne ein Winterreifen, nicht aber nach technischen Gesichtspunkten. Das Logo weist lediglich auf ein gröberes Profil hin, wie es selbst Billig-Sommerreifen haben können. Echte Winterspezialisten sind am Schneeflocken-Logo zu erkennen. Einen wesentlichen Anteil an deren Schneetraktion haben Greifkanten, die als Profil- und Lamellenkanten hauptsächlich quer zur Fahrtrichtung in die Lauffläche eingeschnitten sind. Außerdem haben Winterreifen eine Gummimischung, die auch bei tiefen Temperaturen sehr elastisch bleibt.  © Promobil

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