Wer mit dem Campen loslegt, wird anfangs sicherlich einige Fragen an die Reiseform haben. Eine essenzielle Frage wollen wir in diesem Artikel beantworten. Worin genau unterscheiden sich eigentlich Campingplätze von Stellplätzen?

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Für Camping-Einsteiger und -Einsteigerinnen herrscht hier oft Verwirrung. Dürfen nur Wohnwagen auf Campingplätze? Kann man mit einem Wohnwagen auf einen Stellplatz? Und was sind eigentlich Gründe für beide unterschiedlichen Platz Arten?

Unterschiede Campingplatz & Stellplatz

Ein Campingplatz und ein Stellplatz sind grundsätzlich einmal Orte, an denen Personen mit Campingfahrzeugen übernachten können. Aber es gibt einige Unterschiede zwischen beiden. Ganz grob formuliert bieten Campingplätze mehr Annehmlichkeiten, während Stellplätze eher eine einfache Parkmöglichkeit bieten, ohne viele zusätzliche Dienstleistungen.

  • Einrichtungen und Services:
    Ein Campingplatz bietet oft mehr Einrichtungen und Services als ein Stellplatz. Das kann Duschen, Toiletten, Stromanschlüsse, Wasseranschlüsse, Grillplätze, Waschmaschinen, Geschäfte, Spielplätze und andere Annehmlichkeiten umfassen. Ein Stellplatz kann dagegen einfach nur ein Bereich sein, der für das Parken von Wohnmobilen oder Wohnwagen vorgesehen ist, ohne viele zusätzliche Ausstattung.
  • Größe und Gestaltung:
    Campingplätze sind oft größer und haben eine klarere Unterteilung in einzelne Stellplätze in Parzellen. Diese können durch Wege, Markierungen oder Grünpflanzen voneinander getrennt sein. Stellplätze ähneln meist eher einer einfachen Parkfläche, in der alle Fahrzeuge in der Hochsaison oft dicht an dicht parken.
  • Nutzungsdauer:
    Campingplätze werden oft für längere Aufenthalte genutzt, zum Beispiel für Ferien oder längere Wochenendausflüge. Stellplätze werden oft für kürzere Aufenthalte genutzt, z.B. für eine Nacht auf der Durchreise oder als Basislager für einen kurzen Städtetrip.
  • Preis:
    Aufgrund der zusätzlichen Einrichtungen und Services sind Campingplätze in der Regel teurer als Stellplätze.

Campingplätze im Detail

Einfachst-Campingplätze, wie sie mancher noch aus eigenen Kindheitstagen in Erinnerung hat, sind zwar heute nicht gänzlich von der Bildfläche verschwunden, aber keineswegs mehr die Regel. Vielerorts treffen Camperinnen und Camper heute Einrichtungen an, die sich kaum von modernsten Hotelanlagen unterscheiden.

Nicht nur die Sanitäranlagen sind damit gemeint – wenngleich es gerade bei diesen die erstaunlichsten Fortschritte gegeben hat. Wer zum Beispiel nicht campen mochte, weil ihm Körperpflege in Gemeinschaftseinrichtungen irgendwie unangenehm war, der kann heute auf gehobenen Campingplätzen sein Privatbad mieten, das während seines Aufenthalts außer vom Reinigungspersonal nur von den eigenen Familienangehörigen betreten wird.

Badespaß und Wellness direkt auf dem Campingplatz? Auch das ist keine Seltenheit. Vom Pool über das Spaßbad, die Sauna samt Fitnesseinrichtungen bis hin zu Gesundheitsanwendungen mit Kur-ärztlicher Betreuung direkt vor Ort ist alles möglich.

Mit Kind und Kegel campen? Da findet sich ganz gewiss ein Platz mit passendem Angebot für das jeweilige Alter. Fast alle Campingplätze verfügen über einen oder mehrere Kinderspielplätze und diverse Sporteinrichtungen wie Tischtennisplatten und Felder für allerlei Ballspiele.

In Skandinavien gibt es vielerorts lustige große Hüpfkissen, im mediterranen Bereich oft verblüffend großzügige Plansch- und Badelandschaften, in den Niederlanden verbreitet Spaßbäder, teils unter Dach, auf jeden Fall mit Rutschen und allem Pipapo. Hier finden Sie die beliebtesten Familien-Campingplätze in Europa.

Indoor-Spielmöglichkeiten garantieren bei längeren unangenehmen Wettereskapaden einen gelungenen Familienurlaub. Professionelle Animationsteams bieten Kindern und Jugendlichen Spiel-, Mal- und Bastelaktionen, Ausflüge, Naturerkundungen und Mini-Disco an.

Wohnmobil-Stellplätze im Detail

Ein Reisemobil-Stellplatz? Was ist denn das? Da müssen wir ein wenig ausholen. Die Idee der Reisemobilpioniere in den Nachkriegsjahren war es, mit einem bewohnbaren, autarken Gefährt nahe und ferne Ziele erkunden und dabei einfach da nächtigen zu können, wo es gerade gefiel.

Im Prinzip hat sich daran bis heute nichts geändert, und in Deutschland zumindest ist es fast überall möglich, "zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit" auf öffentlichen Straßen und Plätzen eine Nacht zu bleiben, wo das nicht ausdrücklich verboten ist.

Doch längst nicht alle europäischen Reiseländer haben in dieser Hinsicht liberale Vorschriften, und in Deutschland haben sich bis heute mehrere tausend eigens als Reisemobil-Stellplätze angelegte und ausgewiesene Anlagen etabliert. Unter anderem, um der enorm wachsenden Zahl der Reisemobilfahrenden und deren ebenso wachsenden Komfort- und Sicherheitsbedürfnissen gerecht zu werden. Alles über Stellplatz-Regeln im europäischen Ausland haben wir hier aufgelistet.

Völlige Autarkie bieten selbst moderne Campingfahrzeuge nur für begrenzte Zeit. Dann müssen wieder Strom, Wasser und Gas gebunkert und der Grauwasser- und Fäkalientank geleert werden, um unbeschwert weiterreisen zu können.

Auf Wohnmobil-Stellplätzen finden Reisende vielfach Stromanschlüsse und eine Ver- und Entsorgungsanlage. Je nach Standard bietet mancher Stellplatz aber lediglich eine einigermaßen ebene Fläche. Das andere Extrem wären die Plätze mit Campingplatz-ähnlichem Komfort, mit WLAN, Duschen, WC, Zugang zur benachbarten Therme, Gastronomie und mehr.

Sind Wohnwagen auf Stellplätzen erlaubt?

Wie der Name vermuten lässt, sind auf Reisemobil-Stellplätzen eher selten Wohnwagen willkommen. Das hängt mit deren mangelnder Autarkie und mit dem speziellen Platzbedarf eines Gespannes, dem die oft engen Stellflächen nicht gewachsen sind, zusammen.

Stellplatz oder Campingplatz – was ist das Richtige für mich?

Wer zum ersten Mal Campen geht, tut das am besten erst mal auf einem guten Campingplatz – egal ob er seine Camping-Jungfernfahrt mit dem Wohnwagen-Gespann, dem Wohnmobil oder per Zelt ins Auge fasst. Warum? Auf einem guten Campingplatz gibt es beruhigender Weise so ziemlich alles, was eventuelle Anfängerfehler abpuffern kann.

Etwa einen Shop, der die wichtigsten zu Hause vergessenen Zubehörartikel vorhält. Oder einen Platzwart und nette Nachbarn, die mit Rat und Tat zur Stelle sind, wenn’s irgendwo klemmt. Ein Restaurant sollten die ersten Rezepte auf dem Gaskocher misslingen. Ebenso Sanitäranlagen, falls die Einrichtungen an Bord noch der Gewöhnung bedürfen oder, wie etwa im Zelt, gar nicht erst vorhanden sind.

Tipp: Stell- und Campingplätze-Suche

Die von promobil angebotene App "Stellplatz-Radar" für iOS und Android mit mehr als 26.000 Camping- und Reisemobilstellplätzen in ganz Europa. Der Stellplatz-Radar von promobil wurde inzwischen um viele tausende Campingplätze erweitert und ist für die Campingplatz-Suche geeignet.

Dank Suchfunktion, mit deren Hilfe nach bestimmten Regionen gefiltert werden kann, finden Sie eine große Auswahl an Campingplätzen. Im nächsten Schritt kann man sich durch zahlreiche Campingplätze klicken. Zu jedem Platz finden Sie relevante Informationen zu den Preisen, der Lage, der Ausstattung und den Angeboten für Kinder auf dem Platz. Auch mögliche Aktivitäten in der Umgebung angezeigt. Bei einer Vielzahl von Campingplätzen können zudem Bilder des Platzes und Bewertungen von anderen CamperInnen angeschaut werden.

Alternative Stellplätze

Eine Alternative zu Campingplätzen für alle, die eher Ruhe, Natur und Lokalkolorit suchen, sind private Angebote, also GastgeberInnen, die Stellplätze privat anbieten. Diese Angebote erlauben üblicherweise nur sehr wenige Fahrzeuge (unbedingt vorher telefonisch anfragen), sind besonders individuell und setzen auf den persönlichen Kontakt.

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Ein weiteres Argument für die vielfach online und über Apps agierenden Vermittler: Bei vielen können Urlauber und Urlauberinnen sich im hofeigenen Laden mit regionalen Köstlichkeiten direkt vom Erzeuger eindecken. Über Alternativen zum typischen Stellplatz berichten wir hier © Promobil

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