In der Demokratischen Republik Kongo gibt es neue Fälle von Ebola. Die WHO ist alarmiert, Behörden berichteten zuvor von 17 Todesfällen im Zusammenhang mit hämorrhagischem - mit Blutungen einhergehendem - Fieber.
Im Kongo versuchen die Behörden zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), einen neuen Ausbruch des aggressiven Ebola-Virus einzudämmen.
Zwei Fälle von Ebola seien in der Provinz Äquator im Nordwesten des Landes bestätigt worden, teilte das kongolesische Gesundheitsministerium mit. Am Mittwoch soll demnach ein Expertenteam des Ministeriums im Ort Bikoro eintreffen, um den Kampf gegen den jüngsten Ausbruch zu unterstützen.
17 Todesfälle noch ungeklärt
Vor der Bestätigung des Ausbruchs hatte die örtliche Gesundheitsbehörde von 21 Fällen von hämorrhagischem, mit Blutungen einhergehendem, Fieber und 17 Todesfällen in der Provinz berichtet. Ob es sich dabei um Ebola handelt, muss noch geklärt werden.
Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Nach WHO-Angaben sterben durchschnittlich 50 Prozent der Infizierten.
"Unsere höchste Priorität ist es, nach Bikoro zu kommen und gemeinsam mit der Regierung und unseren Partnern die Todesfälle und das Leid durch diesen erneuten Ausbruch zu reduzieren", sagte Peter Salama, stellvertretender Generaldirektor der WHO für Notfallvorsorge und Notfallmaßnahmen.
Expertenteams vor Ort
Erste Experten der WHO, der Organisation Ärzte ohne Grenzen und der örtlichen Gesundheitsbehörde sind bereits nach Bikoro gereist. In den nächsten Tagen werden weitere Teams und Ausrüstung folgen.
"Wir wissen, dass dieser Ausbruch eine umfassende und koordinierte Reaktion erfordert", stellt Matshidiso Moeti, Regionaldirektor der WHO für Afrika, klar.
Wir werden mehr Proben sammeln, Umgebungsuntersuchungen durchführen, die Gemeinden über Prävention und Kontrolle aufklären sowie neue Methoden für Datensammlung und -teilung einführen."
Impfung zeigte bereits erste Erfolge
Das Virus verursacht unspezifische Symptome, die einem grippalen Infekt ähneln. Auch tritt das sogenannte hämorrhagische Fieber auf, das mit Blutungen einhergeht.
Die Übertragung erfolgt durch direkten Körperkontakt, insbesondere mit Körperflüssigkeiten, oder auch über Gegenstände wie Bettwäsche und Kleidung.
Im Kongo kommt es immer wieder zu Ausbrüchen, wie etwa im vergangenen Jahr, bei dem vier Menschen starben.
Damals erlaubte die Regierung den Einsatz eines noch nicht offiziell zugelassenen Impfstoffs.
Die Impfung wurde bereits mit erstem Erfolg im Rahmen der Schlussphase der verheerenden Ebola-Epidemie in Westafrika getestet.
Bei dem Ausbruch starben in Liberia, Guinea und Sierra Leone 2014 und 2015 rund 11.000 Menschen. (sus/WHO/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.