In Deutschland wird Airbus in den nächsten Monaten keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. Für die Beschäftigten ist das allerdings keine völlige Entwarnung.
Die deutschen Airbus-Standorte werden bis Ende März keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. Das sei ein Ergebnis der Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern, teilte ein Airbus-Sprecher am Dienstag in Hamburg mit. Zunächst hatten das "Stader Tageblatt" und das "Hamburger Abendblatt" darüber berichtet.
Für die Airbus-Beschäftigten bedeutet dieser Zwischenschritt allerdings keine völlige Entwarnung: Der Job-Abbau bei dem Flugzeughersteller geht weiter - über Abfindungen, Altersteilzeitmodelle, Transfergesellschaften und andere freiwillige Regelungen. Zu betriebsbedingten Kündigungen könnte es im kommenden Jahr kommen, je nach dem dann erreichten Personalstand und der Lage der Branche und des Unternehmens.
Airbus: Tarifverhandlungen dauern an
Die Tarifverhandlungen zwischen Airbus und der IG Metall Küste dauern an; der nächste Verhandlungstermin ist im November. Dabei geht es unter anderem um Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich. Weil die Bestellungen für neue Flugzeuge eingebrochen sind, will Airbus weltweit rund 15.000 Stellen abbauen, hieß es bisher. Davon würden auf Norddeutschland rund 3200 Stellen entfallen. Zudem haben mehr als die Hälfte von 3000 Leiharbeitern schon ihren Job verloren. Airbus hat die Produktion der A320-Maschinen von 60 auf 40 pro Monat zurückgefahren.
Die Airbus-Auslieferungen insgesamt fielen in den ersten neun Monaten dieses Jahres um rund 40 Prozent auf 341 Flugzeuge. Ob damit bereits die Talsohle erreicht ist, wird von vielen Experten infrage gestellt. Das hängt ab von der Entwicklung des Luftverkehrs und bei den Airlines, die schwer vorherzusehen ist. Bislang erholt sich das Marktumfeld langsamer als erwartet. (dpa/mbo)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.