Nach außen hin weisen Bahn-Mitarbeiter Kritik an ihrem Unternehmen oft garstig ab. Interne Mails zeigen jedoch: Sie nehmen die Missstände selbst als sehr schmerzhaft wahr.

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Die desolate Lage bei der Deutschen Bahn wirkt sich offenbar auch auf die Stimmung beim Personal aus. Interne Chats von Angestellten des Konzerns zeigten, dass viele Beschäftigte wütend und frustriert seien angesichts des schlechten Service, den das Unternehmen biete, berichtete am Montag die "Süddeutsche Zeitung". "Das, was wir hier abliefern, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten", schrieb demnach etwa ein Zugbegleiter.

"Nicht an einem einzigen Tag läuft hier irgendwas." Er habe in der Bordgastronomie auf seiner Fahrt im Fernverkehr keine Kühlung, keine Tiefkühlung und keinerlei Ware gehabt – ein "Trauerspiel", führte der Zugbegleiter aus. Die einzelnen Stationen seien zudem zu dünn besetzt, letztlich würden so auch "die letzten verbliebenen Mitarbeiter" vergrault.

Stimmungsbild bei der Deutschen Bahn ist sehr schlecht

Die "SZ" hat nach eigenen Angaben etliche derartige Beiträge in internen Chatgruppen eingesehen. Das Stimmungsbild sei sehr schlecht, vor allem im Fernverkehr. Häufig genannte Probleme sind demnach zu wenig Personal, bereitgestellte ICE mit kaputten Klimaanlagen, fehlende Lieferungen für die Bordgastronomie oder miserable interne Kommunikation. "Ich finde, es wird jeden Tag schlimmer und man ist immer mit weniger Personal auf den Zügen", erklärte eine Mitarbeiterin.

Die Deutsche Bahn steht insbesondere wegen ihrer immer schlechter werdenden Pünktlichkeitsquoten in der Kritik. Grund ist vor allem das marode Schienennetz, Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will deshalb mit einer Sanierungsoffensive gegensteuern. Dem "SZ"-Bericht zufolge gehen die Probleme im Konzern aber offenbar weit darüber hinaus. "Es muss sich nicht nur im Betrieb draußen, sondern auch im Betrieb drinnen dringend einiges ändern", schreibt demnach ein Angestellter.  © DER SPIEGEL

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