Die deutschen Zeitungshäuser haben im vergangenen Jahr mit ihren Digitalprodukten einen deutlichen Zuwachs erlebt und damit Einbußen im Printbereich ausgeglichen. "Insgesamt gewannen die Verlage bei den digitalen Umsätzen 12 Prozent auf nun 1,32 Milliarden Euro hinzu und lagen damit das zweite Jahr in Folge über der Schwelle von einer Milliarde Euro", teilte der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) in Berlin mit.
"Die zusätzlichen Umsätze im Digitalen sorgten dafür, dass der Gesamtumsatz (Print, E-Paper, Digital) konstant blieb", erläuterte der Verband. Für eine Branche, die derzeit den größten Strukturwandel in ihrer Geschichte durchläuft, ist das − besonders im Rezessionsjahr 2023 − eine beachtliche Leistung."
Dank des Erfolges im Digitalen gelang es den Verlagen, im vergangenen Jahr ihre Gesamterlöse über alle Geschäftsbereiche hinweg mit 7,5 Milliarden Euro konstant zu halten, wie weiter mitgeteilt wurde. "Dabei sind die überregionalen Zeitungen im Digitalgeschäft mit Abstand am erfolgreichsten: Sie erzielten auf diesem Weg bereits die Hälfte ihres gesamten Umsatzes. Bei den Kaufzeitungen war der Digitalbereich mit 37 Prozent ähnlich hoch. Die regionalen Zeitungsverlage liegen noch deutlich darunter." Bei ihnen machte dieses Geschäft gut 12 Prozent des Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro aus.
Der BDZV gab auch eine Prognose für dieses Jahr ab: "Die Zeitungsverlage gingen in das laufende Jahr 2024 mit der Erwartung, dass sich der Abwärtstrend bei Print ebenso verstärken dürfte wie der Aufwärtstrend im Digitalgeschäft", steht in der Mitteilung mit Verweis auf eine jährliche Trendumfrage. "Nach Einschätzung der Teilnehmer dürften die Abonnementzahlen um sieben Prozent abnehmen, die Vertriebs- und Werbeerlöse jeweils um zwei Prozent sinken. Gleichzeitig sollen die E-Paper-Abos um 16 Prozent zunehmen, die digitalen Werbeerlöse um 14 Prozent wachsen." © dpa
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