Nach dem klaren Signal der US-Notenbank Fed für voraussichtlich mehrere Zinssenkungen im Jahr 2024 hat der Dax am Donnerstag erstmals in seiner Geschichte die runde Marke von 17 000 Punkten übersprungen. Anschließend ließ der Schwung etwas nach. Stabile Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag bewegten zunächst kaum.
Der deutsche Leitindex verbuchte zuletzt noch ein Plus von 0,55 Prozent auf 16 857,71 Punkte. Der Gewinn im Zuge seiner Jahresendrally seit dem Zwischentief im Oktober beläuft sich damit auf etwas mehr als 15 Prozent. Der Dax ist ein sogenannter Performance-Index. Das bedeutet, dass bei ihm Dividenden der Unternehmen bei der Berechnung mit berücksichtigt werden.
Für die Indizes hinter dem Dax lief es am Donnerstag sogar noch besser. Der MDax der mittelgroßen Werte legte um 2,73 Prozent auf 27 150,30 Zähler zu. Der Nebenwerteindex SDax gewann 3,46 Prozent auf 13 526,80 Punkte. Außerdem zog der Eurozonen-Index EuroStoxx um rund 0,8 Prozent an.
Immobilien-Aktien reagierten denn auf die neuen Zinsperspektiven mit hohen Kursgewinnen. Vonovia etwa kletterten im Dax um fast acht Prozent nach oben. Patrizia im SDax gewannen sogar über 15 Prozent. Für den europäischen Immobiliensektor ging es als stärkstem der Stoxx-600-Branchenübersicht um 5,4 Prozent hinauf. Bau- und Immobilienfinanzierungen werden bei fallenden Zinsen wieder günstiger, dies kann die Nachfrage am Wohnungsmarkt ankurbeln.
Ein Bericht des "Spiegel" sorgte bei den Aktien der Telekom und von DHL für kräftige Abgaben von 3,6 beziehungsweise 1,0 Prozent für DHL. Laut dem Magazin will die Bundesregierung die Sanierung der Deutschen Bahn mit Verkäufen von Aktien der Telekom sowie der DHL finanzieren.
Der Euro reagierte am Donnerstag auf die EZB-Entscheidung zunächst positiv, kam dann aber wieder etwas zurück mit zuletzt 1,0913 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Mittwoch noch deutlich tiefer auf 1,0787 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,24 Prozent am Vortag auf 2,08 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg im Gegenzug um 0,84 Prozent auf 127,89 Punkte. Für den Bund-Future ging es zuletzt um 0,07 Prozent auf 136,23 Punkte nach unten. © dpa
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