Die Deutsche Börse schraubt ihre Umsatz- und Gewinnerwartungen für die nächsten Jahre nach oben. In Summe rechnet das Unternehmen mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum der Nettoerlöse im Vergleich zum Jahr 2022 von rund zehn Prozent auf rund 6,4 Milliarden Euro im Jahr 2026, wie der Dax-Konzern am Dienstag anlässlich einer Investorenkonferenz mitteilte. Den operativen Gewinn (Ebitda) will der Frankfurter Marktbetreiber bis einschließlich 2026 um jährlich durchschnittlich etwa elf Prozent auf rund 3,8 Milliarden Euro steigern.
Die Strategie "Horizon 2026" folgt auf die im Herbst 2020 unter dem Titel "Compass 2023" vorgelegten Wachstumspläne. "In den letzten Jahren haben wir unser starkes Geschäftsmodell deutlich auf Bereiche mit stärkerem Wachstum und wiederkehrenden Einnahmen ausgeweitet", ordnete Konzernchef Theodor Weimer ein. Ziel sei nun, das starke Wachstum aus eigener Kraft fortzusetzen sowie Chancen unter anderem der Simcorp-Übernahme zu nutzen, die in ein neues Segment Investment Management Solutions (IMS) einfließt. "Und drittens wollen wir unsere führende Rolle bei der Digitalisierung von Handelsklassen ausbauen", betonte Weimer.
Die Prognose für das laufende Jahr hatte die Deutsche Börse bereits mit Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal Mitte Oktober nach oben gesetzt. Gründe für den Optimismus unter anderem: Höhere Zinseinnahmen sowie die jüngst besiegelte Übernahme des dänischen Softwareanbieters Simcorp für 3,9 Milliarden Euro. Mit dem größten Zukauf ihrer Geschichte will die Deutsche Börse ihr Geschäft mit Daten stärken und sich unabhängiger von Schwankungen an den Finanzmärkten machen. Allerdings ist der Aktienkurs des Dax-Konzerns seit der Ankündigung der Übernahme im April dieses Jahres deutlich gefallen.
Profitieren sollen die Anteilseigner nun vom ersten Aktienrückkaufprogramm seit sechs Jahren, wie die Deutsche Börse bereits am Montagabend angekündigt hatte: Beginnend im ersten Quartal 2024 sollen Papiere für bis zu 300 Millionen Euro erworben werden.
Künftig will das Unternehmen 30 bis 40 Prozent des den Anteilseignern zuzurechnenden Jahresüberschusses als Dividende ausschütten. Bislang war die Zielmarke eine Quote von 40 bis 60 Prozent. Da der Vorstand aber mit steigenden Gewinnen rechnet, plant er mit einer steigenden Dividende pro Aktie. Zudem könnten Anteilseigner von weiteren Aktienrückkäufen profitieren: "Insofern überschüssige Liquidität vorhanden ist, beabsichtigt das Unternehmen die Dividende durch Aktienrückkäufe zu ergänzen", teilte die Deutsche Börse mit. © dpa
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