- Aufgrund des wirtschaftlichen Abstiegs von Galeria Karstadt Kaufhof muss mindestens ein Drittel der Filialen schließen.
- Ein Bericht des "Handelsblatts" zeigt, welche Filialen vor einer Schließung sicher sein sollen und welche offenbar vor dem Aus stehen.
Bei Galeria Karstadt Kaufhof stehen einige Filialen vor dem Aus. Im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" kündigte Galeria-Chef Miguel Müllenbach an, dass mindestens ein Drittel der Filialen geschlossen werden muss.
Der Konzern betreibt im Moment noch 131 Warenhäuser mit 17.000 Mitarbeitern in 97 deutschen Städten. Die Zusammenlegung der ehemals eigenständigen Unternehmen Galeria Kaufhof und Karstadt unter der Holding Signa von Rene Benko brachte keine Verbesserung. Im Gegenteil: Um den Betrieb aufrechterhalten zu können, müssen Tausende Stellen an diversen Standorten abgebaut werden.
Offiziell nennt das Unternehmen zwar noch keine konkreten Standorte, die geschlossen werden müssen. Einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge gibt es aber Filialen, die vor einer Schließung sicher sein sollen und solche, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Zukunft haben.
Galeria-2.0-Filialen werden wohl weiterbetrieben
So haben alle Filialen, die nach dem Konzept Galeria 2.0 umgebaut wurden, gute Karten auf einen Weiterbetrieb. Von Galeria-Seite heißt es, die neue Strategie an diesen Standorten zeige "nachweisliche Erfolge". Die Filialen in Fulda, Kassel, Euskirchen, Oberhausen, Koblenz und Kleve sind daher wohl nicht von einer Schließung betroffen.
Ebenfalls weiterbetrieben werden wohl die Aushängeschilder, die den meisten Umsatz bringen. Dazu zählen das Haus am Alexanderplatz in Berlin sowie das Kaufhaus in Leipzig. Sicher sind laut "Handelsblatt" auch das Haus an der Hauptwache in Frankfurt, an der Hohen Straße in Köln, an der Königsallee in Düsseldorf, der Königsstraße in Stuttgart und dem Münchener Marienplatz.
In Hamburg werden wohl das Haus an der Mönckebergstraße und die neu renovierte Filiale im Alstertal-Zentrum erhalten bleiben. Die anderen drei Filialen in Hamburg sind potenzielle Streichkandidaten.
Besonders Doppelstandorte in Gefahr
Auch in anderen Städten mit mehreren Filialen wird es Schließungen geben. In Saarbrücken wird das Kaufhaus am St. Johanner Markt wohl weichen müssen. Die Immobilie des Kaufhauses in der Bahnhofstraße 82 ist dagegen Eigentum der Karstadt-Mutter Signa und soll deshalb erhalten bleiben.
In Regensburg muss wahrscheinlich die Filiale im Donau-Einkaufszentrum schließen. In Nürnberg, wo es drei Filialen gibt, könnte es sogar zwei Schließungen geben. Bleiben könnte dort lediglich der Kaufhof in der Königstraße. Die Filiale an der Lorenzkirche stand dagegen schon 2020 auf einer Streichliste und steht nun vor dem endgültigen Aus.
Auf der besagten Streichliste standen auch andere Läden. Dazu gehören laut "Handelsblatt" die Standorte in Bielefeld, Leonberg, Singen, Berlin-Lichtenberg, Dortmund, Goslar, Potsdam sowie die Kaufhof-Filialen in Chemnitz und Leverkusen. 2020 entgingen all diese Läden noch der Schließung.
Bei manchen Filialen steht Schließung schon fest
Bei weiteren Standorten steht es schon länger fest, dass die Filialen bald verschwinden. In Halle und dem Haus an der Marktkirche in Hannover läuft Ende Januar 2023 der Mietvertrag aus. In Berlin-Wedding ist die Schließung Ende 2023 geplant. In Hamburg-Wandsbek läuft der Mietvertrag nur noch bis Mai 2024 und auch in Esslingen hat der Vermieter Galeria den Vertrag gekündigt.
Drei Kaufhäuser müssen außerdem Neubauten weichen. Das betrifft das Kaufhaus in der Breiten Straße in Köln sowie das auf der Frankfurter Zeil und das Haus an der Stuttgarter Eberhardstraße. (lko)
Verwendete Quellen:
- Handelsblatt.com: Welche Filialen durch die Sanierung schließen – und welche nicht
- FAZ.NET: Interview mit Miguel Müllenbach
- Pressestatement von Galeria Karstadt Kaufhof
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