In Deutschland wollen wieder mehr Firmen die Preise erhöhen. Dennoch erwartet das Münchner Ifo-Institut einen weiteren Rückgang der Inflationsrate in den kommenden Monaten, wie es mitteilte. Entscheidend ist, dass in den konsumnahen Bereichen seltener Preiserhöhungen geplant sind.
Konkret stiegen die sogenannten Preiserwartungen im Juli insgesamt von 16,1 auf 17,8 Punkte. Das bedeutet, dass der prozentuale Anteil der Firmen, die Preissteigerungen planen, aktuell um 17,8 Punkte größer ist als der Anteil der Firmen, die ihre Preise senken wollen. Wie stark die Preise dabei gesteigert oder gesenkt werden, wird nicht abgefragt.
Bei den konsumnahen Dienstleistern fiel der Indikator um 1,9 auf 20 Punkte - den niedrigsten Wert seit gut drei Jahren. "Wegen ihres hohen Lohnanteils an den Gesamtkosten steht diese Branche besonders im Fokus der Währungshüter, da dort die Inflation als Folge der kräftigen Lohnsteigerungen mit knapp 4 Prozent noch am höchsten ist", sagte Ifo-Experte Sascha Möhrle.
Im Einzelhandel zeigt sich dagegen ein gespaltenes Bild. So wollen wieder sehr viel mehr Lebensmitteleinzelhändler ihre Preise erhöhen: Der Indikator für diesen Bereich stieg um 20,9 auf 55,2 Punkte. Im restlichen Einzelhandel planten allerdings etwas weniger Unternehmen mit steigenden Preisen. Hier fiel der Indikator von 23,3 auf 22,7 Punkte. Im verarbeitenden Gewerbe stieg der Indikator von 6,6 auf 7,3 Punkte. © dpa
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