Gerry Weber kämpft seit längerem mit Umsatzrückgängen und roten Zahlen. Schlechte Nachrichten hatten sich gehäuft. Vorläufiger Höhepunkt: Ein Insolvenzantrag.
Der seit langem kriselnde Modehersteller Gerry Weber hat einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Ziel sei es, das Unternehmen zu sanieren, teilte Gerry Weber am Freitag mit. Betroffen sei ausschließlich die Muttergesellschaft Gerry Weber International mit rund 580 Mitarbeitern. Für die Tochtergesellschaften wie Hallhuber seien keine Anträge gestellt worden.
Der Geschäftsbetrieb soll nach Unternehmensangaben in vollem Umfang weitergeführt werden. Die Finanzierung des Modeanbieters sei nach derzeitigem Stand bis ins Jahr 2020 gesichert, hieß es. Ausgelöst worden sei der Antrag durch das Scheitern der Gespräche mit den Finanzierungspartnern über die weitere Finanzierung des Konzerns.
Konzern kämpft mit Umsatzrückgang und roten Zahlen
Gerry Weber mit den Kernmarken Gerry Weber, Hallhuber, Samoon und Taifun kämpft seit längerem mit Umsatzrückgängen und roten Zahlen. Bereits in den vergangenen Monaten hatten sich die schlechten Nachrichten aus dem westfälischen Unternehmen gehäuft. Zuletzt hatte das Unternehmen Mitte Januar seine Gewinnprognose nach unten korrigieren müssen. Dadurch stieg der erwartete Vorsteuerverlust für das Geschäftsjahr 2017/18 auf über 192 Millionen Euro. Grund waren unter anderem Probleme bei der bislang als Hoffnungsträger geltenden Tochter Hallhuber.
Der Modehändler kämpft dabei an vielen Fronten - unter anderem mit einem schwachen Digitalgeschäft, einer schlechten Positionierung der Marken sowie starker Konkurrenz durch andere Unternehmen wie H&M und der Inditex-Tochter Zara. Gleichzeitig hatte sich das Unternehmen mit der Eröffnung zahlreich Filialen übernommen. © dpa
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