Im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie droht die Branche Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit steigenden Preisen. Heil lässt sich davon von seinem Weg nicht abbringen und spricht von einem "Ammenmärchen".

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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sieht wegen der geplanten schärferen Regeln für die Fleischindustrie keine Gefahr deutlich steigender Fleischpreise. Geäußerte Befürchtungen, diese könnten wegen des künftigen Verbots von Werkverträgen und Leiharbeit in der Branche um 10 bis 20 Prozent steigen, halte er für ein "Ammenmärchen" und eine "hohle Drohung", sagte Heil am Mittwoch in Berlin. "Anständige Arbeitsbedingungen an sich verteuern das Fleisch nicht."

Hubertus Heil: Gewinnmargen reduzieren

In der Branche werde milliardenschwer verdient. Da müsse man über die Gewinnmargen diskutieren und das nicht über die Preise an die Verbraucher weitergeben.

Die "Neue Osnabrücker Zeitung" hatte über eine Stellungnahme der Fleischwirtschaft zu Heils Gesetz berichtet, in der von einem Anstieg der Verbraucherpreise beim Fleisch um 10 bis 20 Prozent je Kilo und Produkt die Rede ist.

Das Gesetzesvorhaben, mit dem die Arbeitsbedingungen in der Fleischbranche verbessert werden sollen, war am Mittwochvormittag vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht worden.

Das Aus für Werk- und Leihverträge soll kommen

Vorgesehen ist, dass in größeren Betrieben der Fleischbranche ab dem 1. Januar 2021 im Kerngeschäft Schlachtung, Zerlegung und Fleischverarbeitung keine Werkvertragsarbeiter und ab 1. April 2021 auch keine Leiharbeiter mehr beschäftigt werden dürfen. Bei Verstößen drohen Bußgelder. Ausgenommen sind Fleischerhandwerksbetriebe mit maximal 49 Mitarbeitern. (dpa/hau)

Schlachtung bei Tönnies schon wieder unterbrochen

Nachdem die Produktion beim Fleischkonzern Tönnies wegen eines massiven Corona-Ausbruchs für mehrere Wochen still stand, sollte es nun eigentlich wieder weitergehen. Doch schon nach wenigen Stunden wurden die Schlachtungen erneut gestoppt. © ProSiebenSat.1
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