Frankfurt/Main (dpa) - Der Chef der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Robert Feiger, hat sich für einen gesetzlichen Stundenmindestlohn oberhalb von 10 Euro ausgesprochen.

Mehr News zum Thema Wirtschaft

"Ich halte einen zweistelligen Mindestlohn durchaus für angebracht", sagte das Mitglied der paritätisch besetzten Mindestlohnkommission am Donnerstagabend in Frankfurt. Derzeit beträgt die Untergrenze 8,84 Euro.

Feiger zeigte sich "etwas verwundert", dass das Statistische Bundesamt bereits erste Berechnungen für den nächsten, zu Jahresbeginn 2019 fälligen Erhöhungsschritt veröffentlicht hat. "Das ist nicht die Empfehlung der Mindestlohn-Kommission. Das ist ein mathematischer Faktor, der in der Diskussion nicht weiterhilft." Die Kommission müsse neben der tariflichen Entwicklung zahlreiche andere Faktoren wie die Arbeitsmarktsituation und regionale Besonderheiten berücksichtigen, erläuterte der Gewerkschafter.

Das Bundesamt hatte den zweijährigen Tarifindex zwischen Dezember 2015 und 2017 auf 4,8 Prozent berechnet. Basiswert für den neuen Mindestlohn ab 2018 seien 8,77 Euro, weil ein Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes nicht zwei Mal einfließen soll.

Im Ergebnis nannten die Statistiker einen um 42 Cent angestiegenen Stundenwert von 9,19 Euro. Die Mindestlohn-Kommission ist zu gleichen Teilen mit Vertretern von Arbeitnehmern und Arbeitgebern besetzt und soll ihre Empfehlung an die Bundesregierung bis Ende Juni vorlegen.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.