Einer Auswertung zufolge wird es immer schwieriger Mietwohnungen in deutschen Großstädten zu finden.
Wie das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Donnerstag mitteilte, wurden im ersten Quartal 2024 verglichen mit Anfang 2022 in den sieben größten deutschen Städten 27 Prozent weniger Wohnungen zur Miete angeboten. Gleichzeitig bleibe die Nachfrage hoch, "die Lage auf dem Wohnungsmarkt spitzt sich damit immer weiter zu", erklärte das IW.
Bundesweit wurden 18 Prozent weniger Wohnungen inseriert als noch vor zwei Jahren, wie das IW weiter mitteilte. In den Kreisen, die nicht im Umland der sieben größten Städte liegen, war der Rückgang mit zehn Prozent merklich schwächer. Am deutlichsten sank die Zahl in Leipzig, wo sich das Angebot laut IW halbierte.
Demnach steigen wegen des knappen Angebots auch die Preise: bei neu vermieteten Wohnungen waren sie im zweiten Quartal 1,4 Prozent höher als von Januar bis März dieses Jahres. Im Jahr 2023 und 2024 lag der mittlere jährliche Mietpreisanstieg den Angaben nach bei über fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus dem Wohnindex des IW hervorgeht.
"Wer eine Wohnung kaufen statt mieten will, hat bessere Karten", erklärten die Forschenden. Das Angebot der zum Verkauf inserierten Eigentumswohnungen stieg gegenüber Anfang 2022 um zwei Drittel, die Zahl der zum Verkauf stehenden Ein- oder Zweifamilienhäusern verdoppelte sich. Die Nachfrage jedoch blieb den Angaben zufolge zuletzt verhalten, was das IW auf weiterhin hohe Kaufpreise und teure Finanzierungen zurückführt.
"Wohnraum muss erschwinglicher werden - zielgerichtete staatliche Förderung ist angebracht", forderte Studienautor Pekka Sagner. Das entlaste auch den Mietmarkt: Wer eigentlich ein Eigenheim kaufen möchte, es aufgrund der hohen Finanzierungskosten momentan nicht kann, belege ungewollt eine Mietwohnung. Auch Neubauten seien Teil der Lösung, insbesondere in Ballungsgebieten. © AFP
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