Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist im März nach Angaben des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Seit Beginn der Erhebung durch das IWH im Januar 2016 habe es nie mehr Firmenpleiten gegeben, teilte das IWH am Mittwoch mit. Mit 1297 Insolvenzen liege der aktuelle Wert um 35 Prozent höher als im März vergangenen Jahres. Die Zahl der Firmenpleiten werde noch viele Monate über dem Vor-Corona-Niveau liegen, erklärte Steffen Müller, Leiter der IWH-Abteilung, die für die Insolvenzforschung verantwortlich ist. Allerdings zeigten die Frühindikatoren, dass die Insolvenzzahlen ab Mai wieder leicht zurückgehen könnten.

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Auch wenn Unternehmensinsolvenzen für die betroffenen Unternehmen und die Beschäftigten schmerzhaft seien, sei es für eine dauerhaft wettbewerbsfähige Volkswirtschaft wichtig, dass nicht mehr tragfähige Geschäftsmodelle aus dem Markt austreten würden, sagte Müller. Parallel zu den hohen Insolvenzzahlen gebe es in vielen Branchen ein Arbeitskräftemangel. "Das zeigt, dass Beschäftigte in leistungsfähigen Unternehmen händeringend gesucht werden." Deshalb sei das Risiko von Arbeitslosigkeit nach Insolvenz des Arbeitgebers derzeit begrenzt. In den Jahren 2003 und 2010 hatte es nach IWH-Angaben allerdings teilweise mit 2000 Insolvenzen pro Monat noch einmal deutlich mehr Firmenpleiten gegeben als aktuell.   © dpa

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