Frankfurt/Main (dpa) - Die EZB dreht angesichts von Schuldenkrise und unsicheren wirtschaftlichen Aussichten nicht an der Zinsschraube. Die Banken im Euro-Raum können sich Zentralbankgeld weiterhin für 1,0 Prozent Zinsen beschaffen. Seit Mai 2009 liegt der Leitzins nun auf diesem Rekordtief.

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Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sah sich bei seiner Sitzung am Donnerstag in Frankfurt mit ganz anderen Problemen konfrontiert: Nachdem Irland unter den Rettungsschirm von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds geschlüpft ist, treibt Politiker und Währungshüter die Sorge nach einer Ausweitung der Schuldenkrise um. Denn auch andere Euro-Staaten wie Portugal und Spanien sind hoch verschuldet.

Der Druck auf die EZB und ihren Präsidenten Jean-Claude Trichet, weitere Stützungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen, hatte in den vergangenen Tagen zugenommen. Im Mai hatte die EZB beschlossen, Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder aufzukaufen, die sich am Markt nur noch zu überhöhten Zinsen Geld besorgen können.

Seit Mai steckte die Notenbank 67 Milliarden Euro in Staatsanleihen, vor allem im Mai und Juni. Einige Experten erwarten, dass die EZB dieses - auch intern - umstrittene Programm ausweiten könnte, um einen Flächenbrand zu verhindern. Auch die US-Notenbank Fed hatte angekündigt, weitere Milliarden in die Märkte zu pumpen.

Trichet hatte jedoch noch vor vier Wochen das Gegenteil angedeutet: Ein weiteres Schließen der Geldschleusen, die in der Krise weit geöffnet worden waren.

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