Der öffentliche Gesamthaushalt hat sich insbesondere wegen eines deutlichen Minus bei Bund und Ländern verringert. Das Finanzvermögen von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung ging 2022 um 20,2 Milliarden Euro oder 1,8 Prozent auf 1077,8 Milliarden Euro zurück, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.
Demnach verringerte sich das Finanzvermögen des Bundes deutlich um 33,4 Milliarden Euro oder 7,8 Prozent auf 394 Milliarden Euro. Ursache für diese Entwicklung sei, dass im Vergleich zum Jahr 2021 deutlich weniger liquide Mittel zur Sicherstellung der Handlungsfähigkeit des Bundes bei der Umsetzung von Hilfspaketen zur Bewältigung wirtschaftlicher Folgen der Coronapandemie vorgehalten werden mussten.
Bei den Ländern verringerte sich das Finanzvermögen ebenfalls deutlich, es sank um 14,5 Milliarden Euro oder 4,9 Prozent auf 280,2 Milliarden Euro. Die Entwicklung verlief dabei in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich.
In Bremen mit einem Minus von 54,8 Prozent und in Hessen mit einem Minus von 22,8 Prozent gab es die größten prozentualen Rückgänge. Dies liege hauptsächlich an einer Verringerung der zu hinterlegenden Barsicherheiten für Derivatgeschäfte.
Sachsen-Anhalt mit einem Plus von 23,5 Prozent und Sachsen mit einem Plus von 17,8 Prozent bauten hingegen Finanzvermögen auf. In Sachsen-Anhalt erkläre sich dies vor allem mit der erstmaligen Ausstattung des Coronasondervermögens mit liquiden Mitteln.
Im Gegensatz zu Bund und Ländern konnten die Gemeinden ihr Finanzvermögen mit einem Plus von 5,6 Prozent oder 12,5 Milliarden Euro auf 234,7 Milliarden Euro deutlich erhöhen. Prozentual die größten Zuwächse gab es in den Kommunen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen, in absoluten Zahlen hatten die Gemeinden in Bayern und Nordrhein-Westfalen die größten Zuwächse.
Ebenfalls zulegen konnte die Sozialversicherung, deren Finanzvermögen beim nicht-öffentlichen Bereich im vergangenen Jahr auf 168,9 Milliarden Euro anstieg. Dies war ein Zuwachs von 9,8 Prozent oder 15,1 Milliarden Euro. © AFP
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