Die Büro-Einrichtung der Signa-Gruppe wird versteigert – mit teils bemerkenswerten Ergebnissen. So wurden für eine Fußmatte 1.600 Euro erzielt, für ein Set aus Klo-Utensilien 600 Euro.
Der Abverkauf bei der bröckelnden Signa-Gruppe schreitet voran – zumindest im kleinen Maßstab. Die insolvente Holding der österreichischen Immobilien- und Handelsgruppe begann am Freitag, ihre Büroeinrichtung zu versteigern, um so einen – eher überschaubaren – Beitrag zum Fortbestand der Holding zu leisten. Dabei wurden bemerkenswerte Ergebnisse erzielt.
Für eine Fußmatte mit Signa-Logo fiel der Auktionshammer bei 1.600 Euro. Ein Set mit Klobürstenhalter, Klopapierhaltern und Mülleimer aus der noblen Holding-Zentrale im Wiener Stadtzentrum war einem Bieter 600 Euro wert. Das siegreiche Gebot für einen Büro-Kaktus lag bei 220 Euro. Insgesamt wurden knapp 300 Posten versteigert.
Größte Insolvenz der österreichischen Nachkriegsgeschichte
Die Andenken an die Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers René Benko könnte historischen Wert haben: Die Verbindlichkeiten der Holding betragen etwa fünf Milliarden Euro – es handelt sich damit um die größte Insolvenz der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Nach einer starken Wachstumsphase während der Niedrigzins-Jahre geriet Signa zuletzt im Zuge von steigenden Zinsen, Baukosten und Energiepreisen in eine schwere Krise.
Am Freitag wurde bekannt, dass die zu Signa gehörende Eigentümerin des Elbtower-Grundstücks in Hamburg einen Insolvenzantrag gestellt hat. Damit könne die Stadt nun ihr Wiederkaufsrecht sowie die Übernahme aller Planungs- und Bauverträge geltend machen, wie die Stadtentwicklungsbehörde am Freitag mitteilte. Öffentlich angeboten wird hingegen ein Architekturmodell des Elbtowers bei einer weiteren Signa-Auktion Anfang Februar. Das aktuell höchste Gebot lag am Freitag bereits bei 2.000 Euro. (dpa/tas)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.