- Die Corona-Pandemie fängt beim Schweizer Pharmakonzern Roche Umsatz-Verluste auf, die sie gleichzeitig verursacht.
- Unter dem Strich aber verzeichnet das Basler Unternehmen im Geschäftsjahr 2020 einen Gewinn.
Der Pharmakonzern Roche hat im vergangenen Jahr in seiner Diagnostiksparte vom florierenden Geschäft mit COVID-19-Tests profitiert. Weil jedoch wegen der Pandemie weniger Menschen zum Arzt gingen, bremste dies die Geschäfte in der Pharmasparte. Zudem belastete diese der starke Schweizer Franken.
Konzernweit gingen so die Umsätze um fünf Prozent auf rund 58,3 Milliarden Franken (53,9 Mrd Euro) zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag in Basel mitteilte.
Wegen geringerer Wertberichtigungen stieg unter dem Strich jedoch der Gewinn um sieben Prozent auf rund 15,07 Milliarden Franken. Die Dividende soll nunmehr auf 9,10 Franken pro Aktie steigen.
Roche rechnet trotz Konkurrenz auch 2021 mit Wachstum
Auch im neuen Jahr 2021 werde die Konkurrenz durch biopharmazeutisch hergestellte Nachahmermittel anhalten, warnte das Management um Konzernchef Severin Schwan. Der Konzern rechnet dennoch ähnlich wie im Vorjahr währungsbereinigt mit einem Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Roche sei auch bestrebt, die Dividende weiter zu erhöhen.
Roches Diagnostiksparte konnte im vergangenen Jahr ihre Verkäufe währungsbereinigt um 14 Prozent ankurbeln. Deutlich an Fahrt gewann der Bereich - ähnlich wie bei vielen anderen Firmen - vor allem im Schlussquartal.
Produkte zur Coronavirus-Diagnostik florieren
Roche hat in der Sparte nach eigenen Angaben inzwischen 15 Produkte für die Sars-Cov-2-Diagnostik im Angebot. Die florierenden Geschäfte hiermit konnten den Rückgang in der Routinediagnostik mehr als wettmachen, wie es weiter hieß.
Lesen Sie auch: Aktuelle Entwicklungen in der Corona-Pandemie in unserem Live-Ticker
In der Pharmasparte hingegen musste Roche wegen der Corona-Einschränkungen und den Belastungen durch den starken Franken einen Umsatzschwund von acht Prozent hinnehmen, zu konstanten Wechselkursen betrug das Minus zwei Prozent.
Die größten Einbußen verzeichneten die Schweizer dabei in den USA und Japan, während der Umsatz auf dem europäischen Markt währungsbereinigt noch moderat zulegen konnte. Die Verkäufe jüngerer Roche-Medikamente zogen zwar erneut deutlich an. Negativ wirkt sich aber auch die Umsatzerosion bei älteren Medikamenten aus, deren Patente abgelaufen sind. (dpa/hau)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.