Verbraucher sollen der Schufa nach den Vorstellungen der Auskunftei künftig freiwillig Einblick in ihr Girokonto oder ihre Gehaltsabrechnung einräumen, um so ihren Score zur Kreditwürdigkeit zu verbessern. "Je mehr man über die finanziellen Rahmenbedingungen eines Menschen weiß, desto besser findet man die Trennlinie, ob jemand den einen oder anderen Vertrag noch bekommen sollte oder nicht", sagte Schufa-Chefin Tanja Birkholz dem "Tagesspiegel" (Donnerstag). "Heute kassieren die Betroffenen im Zweifel eine Absage."
Man wolle mehr Teilhabe ermöglichen, betonte Birkholz. Das sei über mehr kreditrelevante Daten zu schaffen. So könnten Verbraucher dem Unternehmen erlauben, für sie positive Daten länger zu speichern, als es die derzeitigen Löschvorschriften vorsehen. Zudem könnten sie der Schufa neue, für sie positive Informationen mitteilen, die der Schufa noch nicht bekannt sind.
Die Schufa-Bewertung ist für Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig. Banken, Versandhändler, Mobilfunkunternehmen oder Energieversorger erkundigen sich bei privaten Auskunfteien wie der Schufa nach der Kreditwürdigkeit ihrer Kundschaft.
Berechnet wird der Score anhand von Finanzdaten, die die Schufa von ihren etwa 10 000 Vertragspartnern erhält. So erfährt die Auskunftei zum Beispiel von der Eröffnung eines Girokontos, der Ausstellung einer Kreditkarte oder dem Abschluss eines Kreditvertrages. Auf Basis dieser Daten gibt die Schufa eine Einschätzung ab, wie wahrscheinlich es ist, dass Verbraucher Zahlungsverpflichtungen erfüllen. Nach früheren eigenen Angaben verfügt die Schufa über Daten zu 68 Millionen Menschen in Deutschland. © dpa
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