(cfl) - Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt offenbar gegen den Vorstandschef der Telekom, René Obermann, im Zusammenhang mit einem vermuteten Bestechungsskandal in Mazedonien.
Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) meldet, hat das DAX-Unternehmen offiziell mitgeteilt, dass ein Ermittlungsverfahren gegen insgesamt acht Betroffene eröffnet wurde. Es gehe auf ein Rechtshilfeersuchen von US-Behörden mit angenommener Korruption in dem Balkanstaat zurück.
Die Bonner Ermittler unterstellten René Obermann, heiße es in der Telekom-Mitteilung weiter, dass er bei einem Treffen mit dem Vorsitzenden des Telekommunikationsanbieters Makedonski Telekom (Maktel) im Jahr 2005 gefordert habe, die Öffnung des mazedonischen Telefonmarktes für andere Anbieter zu verhindern. Diese Anschuldigung werde mit Bestechungszahlungen Dritter in Verbindung gebracht. Laut "Süddeutsche Zeitung" geht es bei den Zahlungen um Millionen-Euro-Beträge. So sollen bei Geschäften der Magyar Telekom in Mazedonien und Montenegro Bestechungsgelder an Politiker und Beamte geflossen sein.
Das eigentliche Rechtshilfeersuchen ist der Telekom nach eigenen Angaben noch nicht bekannt.
Telekom-Chef René Obermann weise die Vorwürfe gegen sich als falsch zurück. In der Presse-Veröffentlichung des Konzern heiße es weiter, dass das Unternehmen Korruption in keinem Bereich dulde und dass es die seit vier Jahren laufenden Ermittlungen voll unterstütze. Ende 2009 habe René Obermann selbst als Zeuge an der Aufklärung mitgewirkt.
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