Die Strompreise werden Anfang 2014 weiter steigen. Bislang sind Erhöhungen von durchschnittlich drei Prozent gemeldet. Der Stichtag für Preiserhöhungen der Versorger, die noch zum Jahresbeginn in Kraft treten könnten, ist der 20. November. Gerade bei steigenden Strompreisen lohnt sich ein Wechsel des Stromanbieters fast immer. Teilweise sind aufs Jahr gerechnet Ersparnisse von einigen hundert Euro drin.

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Große Unterschiede kann es vor allem geben, wenn man vom örtlichen Versorger aus der sogenannten Grundversorgung zu einem günstigen Alternativanbieter wechselt. In der Grundversorgung sind alle Stromkunden, die bisher noch nie den Anbieter gewechselt haben. Auf 83 Prozent der deutschen Haushalte trifft dies zu.

Stiftung Warentest hat beispielhaft errechnet, dass ein Haushalt in Essen mit einem Jahresverbrauch von 5.500 Kilowattstunden bei einem erstmaligen Wechsel 321 Euro im Jahr sparen könnte. In anderen Großstädten ist das Sparpotential nicht ganz so groß, dennoch kann sich auch dort ein Wechsel auszahlen. Pro Jahr sinken die Kosten um bis zu 280 Euro.

Auch Verbraucher, die schon einmal den Stromanbieter gewechselt haben, also 17 Prozent der Haushalte, können bei einem erneuten Wechsel sparen. In Essen wären das im genannten Beispiel immerhin noch bis zu 170 Euro im Jahr.

Was zu beachten ist

Bei einem Wechsel sollten Stromkunden darauf achten, dass die Kündigungsfrist für den neuen Stromvertrag nicht mehr als sechs Wochen beträgt. Zudem sollten monatliche Abschlagszahlungen vereinbart werden.

Vertragslaufzeit und Verbrauch feststellen

Der Wechsel des Stromanbieters ist sehr einfach und schnell gemacht.

Zunächst muss der jährliche Verbrauch in Kilowattstunden festgestellt werden, der aus der letzten Rechnung ersichtlich wird. Außerdem muss die Laufzeit des Vertrags mit dem alten Versorger kontrolliert werden. Wer einen Einjahresvertrag abgeschlossen hat, kann beispielsweise erst nach Ablauf dieses Vertrags zu einem neuen Versorger wechseln.

Günstigeren Stromanbieter suchen

Über unabhängige Vergleichsportale wie verivox.de lässt sich ermitteln, welche Anbieter derzeit die am günstigsten sind. In die frei verfügbaren Tarifrechner werden die Kilowattstunden und die Postleitzahl eingegeben - schon erscheint eine Liste der Anbieter, die vor Ort verfügbar sind.

Aber Achtung! Der billigste Anbieter ist nicht unbedingt der beste. Lange Vertragslaufzeiten oder Verträge mit Vorkasse sollten generell gemieden werden. Die Tarifrechner weisen auch aus, welche Unternehmen Ökostrom anbieten.

Neuen Vertrag abschließen

Ist die Entscheidung für einen neuen Versorger gefallen, muss der erste Kontakt aufgenommen werden. Dies kann meist direkt vom Vergleichsportal aus per e-Mail erledigt werden. Häufig ist auch eine Service-Telefonnummer des jeweiligen Anbieters verfügbar.

Der neue Versorger regelt dann alles Weitere. So ist etwa eine Abmeldung vom alten Versorger in der Regel nicht nötig. Verträge mit definierten Laufzeiten können hier eine Ausnahme bilden.

Wechsel nach drei Wochen erledigt

Nach maximal drei Wochen ist der Wechsel des Versorgers abgeschlossen. Dabei ist egal, an welchem Tag der Wechsel beim Netzbetreiber angemeldet wurde.

Dauert die Umstellung länger, wird laut Energiewirtschaftsgesetz Schadensersatz fällig. Er kann vom Kunden beim Netzbetreiber oder beim Stromlieferanten angemeldet werden. Bestreiten Betreiber beziehungsweise Lieferant eine Verantwortung für die entstandene Verzögerung, sind sie in der Beweispflicht.

Keine Angst vor dem Wechsel

Angst vor einem Wechsel ist unnötig. Eine Unterbrechung der Stromzufuhr findet nicht statt. Der Strom bleibt ja derselbe, nur die Rechnung stammt von einem anderen Unternehmen.

Und falls der Stromanbieter Pleite geht, ist das auch kein Problem, denn der örtliche Grundversorger muss dann wieder einspringen, so will es das Gesetz.

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