Eine Schrumpfung des Arbeitskräftepotenzials wird nach einer neuen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nicht automatisch zu einer höheren Bezahlung und weniger Arbeitslosen führen.

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"Man erwartet, dass die Arbeitslosenquote sinkt und die Löhne steigen, wenn es weniger Arbeitskräfte gibt - das ist aber nicht der Fall", sagte der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber vom IAB. Um dies zu erreichen, müsste die Produktivität gesteigert werden. Dafür bedürfe es mehr Förderung von Technologie und Qualifizierung.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten in Deutschland wegen der Verrentung der Babyboomer-Jahrgänge bis 2035 um sieben Millionen Personen sinken würde, sollte es keine Ausgleichsmaßnahmen geben. Allerdings zeigten die Untersuchungen, dass auch die Beteiligung am Arbeitsleben von Menschen, die bisher nicht teilnehmen, steige. Das betreffe etwa Frauen und Ältere.

Durch weniger Arbeitskräfte werde das Bruttoinlandsprodukt sinken - nicht aber bei einer Pro-Kopf-Betrachtung. "Es wird pro Beschäftigten mit höherem Kapitaleinsatz produziert. Dementsprechend nimmt das BIP pro Kopf sogar etwas zu", sagte Weber.


  © dpa

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