Der deutsche Sportartikelhersteller Trigema ist ein Traditionsunternehmen, wie es im Buche steht. Deshalb setzt man jetzt bei dem baden-württembergischen Unternehmen auf ein traditionsreiches Werbegesicht in neuem Gewand.
Einer der bekanntesten Markenbotschafter der Firma Trigema ist, neben dem inzwischen in den Ruhestand gegangenen Geschäftsführer Wolfgang Grupp (82), der sprechende Affe Charly. Vor allem in den 1990ern flimmerte der Schimpanse im Sportgewand über die TV-Bildschirme. Dann schalteten sich Tierschutzorganisationen ein und Charly verschwand in den Affen-Ruhestand.
Trigema-Werbegesicht: Affe Charly ist wieder da
Jetzt ist Charly wieder da – mit einer neuen Jobbeschreibung. Er ist jetzt Fashion-Influencer. Zumindest, wenn man Nachrichtensprecher-Legende Jan Hofer glauben darf. Denn der kündigt im jüngsten Werbestreifen der Firma die Rückkehr des Schimpansen in klassischer Tagesschau-Optik an.
Bevor sich jetzt aber Tierschützer die Protestschilder schnappen und vor der Firmenzentrale in Burladingen demonstrieren gehen, lohnt sich ein genauer Blick auf den Werbespot. Charly ist kein Schimpanse aus Fleisch und Blut mehr, sondern computergeneriert. Beim Traditionsunternehmen setzt man jetzt auf Künstliche Intelligenz.
Verantwortlich dafür ist der neue Firmenchef und gleichzeitig Sohn des Vorgängers, Wolfgang Grupp junior. Dem Branchenblatt "Absatzwirtschaft" verriet er in einem Interview: "Unsere neue Werbekampagne mit dem KI-Fashion-Influencer Charly wäre ohne den Einsatz von KI nicht realisierbar. Die Kosten und der Zeitaufwand für ein traditionelles 3D-Rendering wären zu hoch. Dank KI können wir unseren Affen Charly in völlig neuen Perspektiven darstellen, anstatt ihn nur als Tagesschausprecher einzusetzen."
KI wird die Arbeitswelt revolutionieren
Ausgestrahlt wurde der neue Clip – natürlich wieder traditionell – kurz vor der Tagesschau in der ARD am 15. Oktober. Wer ihn verpasst hat, kann sich dennoch auf der Instagram-Seite des Unternehmens einen Eindruck von dem neuen Charly machen. Hier findet man auch ein Hintergrundvideo zu dem Dreh sowie verschiedene Bilder des Trigema-Werbegesichts.
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Und während Vater Grupp noch bis zu seinem Ruhestand auf den Computer als Arbeitsgerät verzichtet hat, lobt der Sohnemann die Möglichkeiten, die vor allem die KI der Wirtschaft bieten kann. "KI wird die Arbeitswelt revolutionieren. Das Potenzial ist enorm, insbesondere wenn die Quantenmechanik vollständig ausgereift ist. Dennoch ist es entscheidend, dass der Mensch die dahinterliegenden Prozesse weiterhin versteht und hinterfragt. Andernfalls riskieren wir, in einer Welt zu leben, die von KI gesteuert wird – und die Risiken, die daraus entstehen, sind offensichtlich", resümiert der Junior-Chef im Interview.
Verwendete Quellen:
- Instagram-Seite von Trigema
- Absatzwirtschaft: KI im Marketing bei Trigema
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