Fast zwei Drittel der Deutschen empfinden ihre finanzielle Situation als komfortabel. Doch der Höhenflug der vergangenen Jahre könnte sich dem Ende nähern. In den vergangenen Monaten hat sich die Verbraucherstimmung eingetrübt.

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Vielen Deutschen geht es nach eigener Einschätzung heute finanziell besser als vor fünf Jahren. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervor.

Dabei gaben 39 Prozent der Befragten in der Bundesrepublik an, ihre finanzielle Situation habe sich zwischen 2013 und 2018 verbessert. Nur jeder fünfte Teilnehmer sagte, dass es ihm mit Blick auf seine Vermögenslage schlechter gehe. Aktuell trübt sich die Verbraucherstimmung in Deutschland allerdings eher ein, wie das am Montag veröffentlichte Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zeigt.

"Die positive Lage unserer Wirtschaft, der Tiefstand der Arbeitslosigkeit und steigende Löhne sorgen dafür, dass die Deutschen in der Regel einen relativ zuversichtlichen Blick auf ihr Bankkonto werfen können", beschrieb Nielsen-Experte Fred Hogen die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre.

Immerhin knapp zwei Drittel der befragten Bundesbürger bewerteten ihre finanzielle Situation der Umfrage zufolge als komfortabel. Gut ein Drittel meinte allerdings, dass die finanziellen Mittel eher nur für die Grundlagen reichten.

Verbraucherstimmung auf niedrigem Niveau

Seit Mitte 2018 hat sich die Verbraucherstimmung in der Bundesrepublik nach dem aktuellen HDE-Konsumbarometer spürbar eingetrübt. Aktuell stagniere sie auf niedrigem Niveau, berichtete der Verband.

"Die Verbraucher sind verunsichert, in welche Richtung die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten gehen wird", fasste HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth das Ergebnis zusammen. Die Konjunkturerwartungen verschlechterten sich, und die Verbraucher rechneten trotz der weiterhin guten Lage am Arbeitsmarkt nicht mit einer weiteren Steigerung ihrer finanziellen Möglichkeiten. "Deshalb braucht es jetzt klare politische Signale zur Entlastung vor allem kleinerer und mittlerer Einkommen", drängte Genth.

Im Fünf-Jahres-Vergleich beurteilten die Deutschen die Entwicklung der eigenen Finanzen laut Nielsen positiver als die übrigen Europäer. Im europäischen Durchschnitt gaben nur 37 Prozent der Verbraucher an, ihre finanzielle Lage habe sich in den vergangenen Jahren verbessert und immerhin 31 Prozent fanden, ihnen gehe es schlechter.

Deutlich zufriedener mit der Entwicklung den vergangenen fünf Jahre als die Europäer waren die Konsumenten in den anderen Erdteilen. Weltweit gaben 58 Prozent aller Befragten bei der Umfrage in insgesamt 64 Ländern an, ihnen gehe es heute besser als 2013. In Asien und im pazifischen Raum waren sogar 70 Prozent dieser Meinung.  © dpa

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