Der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Werneke, hält bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auch für den Klimaschutz für zentral. "Eine Klimawende im Verkehrsbereich wird es nur mit einem starken und einem ausgebauten ÖPNV auch in ländliche Räume hinein geben", sagte er am Freitag im rbb24 Inforadio. Und ein solcher starker ÖPNV werde nur funktionieren, "wenn die Arbeitsplätze so attraktiv sind, dass der Mangel an Fahrerinnen und Fahrern auch endlich behoben wird".

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Der ÖPNV könne nicht so funktionieren, wie er müsste, weil es viele offene Stellen gebe. In den nächsten Jahren müssten zudem aufgrund der Alterszusammensetzung der Beschäftigten Tausende Jobs neu besetzt werden, betonte Werneke. "Wenn die Arbeitsbedingungen nicht besser werden, wird der öffentliche Personennahverkehr immer mehr Lücken haben."

Verdi verlangt für die Beschäftigten unter anderem kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbußen, längere Ruhezeiten zwischen einzelnen Schichten, mehr Urlaubstage oder mehr Urlaubsgeld. An diesem Freitag erreicht die bundesweite Warnstreikwelle im Nahverkehr mit einem gemeinsamen Aktionstag der Gewerkschaft und der Klimabewegung Fridays for Future ihren Höhepunkt.

Bereits seit Donnerstag gibt es in Dutzenden Städten im Großteil der Bundesländer weitreichende Einschränkungen. Im ganzen Land sind außerdem Dutzende gemeinsame Kundgebungen und Demonstrationen mit Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future (FFF) geplant, wie beide Organisationen mitteilten. Nicht gestreikt wird an diesem Freitag in Thüringen, wo der Arbeitskampf am Vortag endete, sowie im Saarland und in Bayern.


  © dpa

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