Mal winterlich kalt, mal sommerlich warm - der April hat seinem Ruf in diesem Jahr wieder alle Ehre gemacht. "Vom Sommer in den Winter und wieder zurück, das bot der diesjährige April", hieß es am Montag vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.

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Das Temperaturmittel betrug knapp 10 Grad und lag damit 2,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990, wie der Wetterdienst nach einer ersten Auswertung seiner rund 2000 Messstationen mitteilte. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 lag das Plus bei einem Grad. "Der Monat fiel dabei erneut viel zu mild aus, vom Rekord aus dem Jahr 2018 mit 12,3 Grad ist er aber ein gutes Stück entfernt." Zuletzt waren für den Februar und März zwei Monatsrekorde festgestellt worden.

Besonders auffällig waren laut DWD die großen Temperaturschwankungen: Zum Start in den Monat wurde der Natur mit warmen Luftmassen aus Nordafrika ein richtiger "Booster" verpasst. Am 6. April wurde im Oberrheingraben an der Station Ohlsbach mit 30,1 Grad nicht nur der Monatshöchstwert, sondern auch der erste heiße Tag des Jahres 2024 erreicht.

Zur Monatsmitte kam es dann zu einem deutlichen Wetterumschwung - typisches Aprilwetter mit Regen-, Schnee- und Graupelschauern stellte sich ein. Im Bergland und den Alpen fiel zudem Schnee. Das Temperaturminimum verzeichnete am 23. April das im Erzgebirge gelegene Deutschneudorf-Brüderwiese mit minus 8,8 Grad. "Vor allem für die Natur waren diese Nachtfröste ein erheblicher Dämpfer und es gab größere Schäden in der Vegetation."

Insgesamt regnete es laut Wetterdienst im April etwas zu viel. Rund 64 Liter pro Quadratmeter registrierte der DWD, das seien rund 11 Prozent mehr als in der Referenzperiode von 1961 bis 1990 (58 Liter) und ein deutliches Plus von 44 Prozent, verglichen mit der Periode von 1991 bis 2020 (45 Liter).

Das "Nass" war dabei aber sehr ungleich verteilt: "Während in der Nordwesthälfte teilweise das Anderthalb bis Zweifache an Niederschlag beobachtet wurde, lagen die Werte vor allem im Osten teils um ein Drittel unter dem Soll", hieß es vom DWD. Besonders rund um Berlin fielen nur um 20 Liter pro Quadratmeter. Mehr als das Doppelte wurde am 19. April mit 49,7 Litern Schöfweg am Bayerischen Wald an einem Tag gemessen.

Mit einer Sonnenscheindauer von 150 Stunden lag der April nur wenig unter dem Soll der Vergleichsperiode 1961 bis 1990 mit 154 Stunden. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 (183 Stunden) registrierte der DWD allerdings einen deutlicheren Rückgang. Der Nordwesten zeigte sich besonders schattig - am sonnigsten zeigte sich Bayern mit 169 Sonnenstunden.   © dpa

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