110 Millionen aktive Mobilfunkgeräte gibt es heute in Deutschland. Dazu haben neben dem technischen Fortschritt die sinkenden Kosten für das Telefonieren und mobile Surfen beigetragen. Längst gibt es schon einen Handyvertrag unter 3 Euro. Wir sagen Ihnen, was diese Verträge leisten und worauf Sie achten müssen.
Preiswerte Handyverträge richten sich in der Regel an Wenignutzer. Deshalb sollte der erste Schritt sein – bevor nach einem Handyvertrag unter 10 Euro oder günstiger gesucht wird –, das eigene Nutzungsverhalten zu analysieren. Nicht jeder profitiert von günstigen Tarifen. Mit Smartphones lässt sich nicht nur telefonieren und SMS verschicken, sondern auch im Internet surfen, Spiele spielen und Apps nutzen. Doch die einzelnen Funktionen und Dienste werden sehr unterschiedlich gebraucht. Aus den vielen verschiedenen Handytarifen in Deutschland sollten Sie einen wählen, der am besten Ihr Nutzungsverhalten widerspiegelt.
Damit Sie Ihr Nutzungsverhalten richtig einschätzen können, sollten Sie sich die letzten 2 bis 3 Monatsrechnungen Ihres laufenden Vertrags vornehmen. Werten Sie ihn nach den folgenden Kriterien aus:
- Wie viele Minuten telefonieren Sie durchschnittlich im Monat?
- In welche Netze telefonieren Sie am häufigsten?
- Wie viele SMS verschicken Sie im Monat?
- Wie viel Datenvolumen benötigen Sie?
Wenn Sie alle Punkte ausgewertet haben, werden Sie wissen, ob ein günstiger Handytarif für unter 10 Euro das Richtige für Sie ist.
Stiftung Warentest hat Handynutzer in sechs Typen eingeteilt, aus denen sich der passende Handytarif ableiten lässt:
1. Wenigtelefonierer und -nutzer
Er benutzt sein Smartphone nur gelegentlich. Hin und wieder eine SMS oder ein Telefonat, das in der Regel nur 40 Sekunden dauert. So kommt er im Durschnitt auf 30 Minuten Telefonieren im Monat, 10 Kurznachrichten und bei der Internetnutzung auf 50 MB.
2. Normaltelefonierer und -nutzer
Er nutzt das Mobiltelefon regelmäßig. So kommt er durchschnittlich auf 120 Minuten Gesprächszeit, 45 SMS und beim mobilen Surfen auf 250 MB.
3. Vieltelefonierer und -nutzer
Er mag das Reden und schreibt dafür kaum. So kommen im Monat bis zu 6 Stunden Redezeit zusammen, während der SMS-Verbrauch nicht höher ist als beim Normaltelefonierer.
4. Message-Fan
Schreiben ist sein Ding. Er schickt lieber eine SMS, als anzurufen. So kommt er schnell auf bis zu 600 Kurznachrichten im Monat. Das mobile Internet nutzt er kaum.
5. Community-Telefonierer
Er versucht beim Telefonieren und Schreiben besonders viel zu sparen, indem er gemeinsame Tarife mit Freunden und Familie nutzt.
6. Internetnutzer
Er ist auch gerne unterwegs viel im Netz, kommuniziert über Messenger-Dienste, E-Mail oder Social Media. Ausreichend Datenvolumen mit guter Leistung ist für ihn besonders wichtig.
Haben Sie Ihr Profil wiedererkannt? Handyverträge für um die 3 Euro richten sich an Wenigtelefonierer und -nutzer. Zu der monatlichen Grundgebühr erhält man in bestimmtem Rahmen Freiminuten, Frei-SMS und/oder Datenvolumen. Andere Angebote werben zusätzlich mit kostenfreien Telefonaten und Gratis-SMS im eigenen Netz.
Ein Handyvertrag um die 10 Euro bietet vor allem eins: von allem ein wenig mehr. Der Rahmen an Freiminuten, Frei-SMS und Datenvolumen ist bei diesen Tarifen höher. Diese Angebote sind für normale Nutzer attraktiv, die auch mal mobil ins Netz gehen möchten.
Einen Handyvertrag bis 10 Euro gibt es häufig im Netz von O2. Die Netzabdeckung des Handynetzes ist etwas schwächer als bei Handytarifen mit D1- oder D2-Netz. Wem dieser Punkt wichtig ist, sollte darauf achten, dass sein preiswerter Tarif ebenfalls über die Handynetze von Telekom (D1) oder Vodafone (D2) läuft. Es gibt durchaus Angebote bis 10 Euro, die das D2-Netz als guten Kompromiss aus Netzabdeckung und Preis nutzen.
Achten Sie darauf, dass der Tarif ausreichend Inklusiv-Einheiten oder eine Flatrate enthält. Für einen Durchschnittsnutzer empfehlen sich in der Regel Inklusiv-Pakete mit 100 Minuten und SMS sowie einer Internet-Flat ab einem Datenvolumen von 2 GB. Solch einen Handyvertrag gibt es schon für unter 10 Euro.
Die preiswertesten Angebote haben meist eine Vertragslaufzeit von 24 Monaten und eine lange Kündigungsfrist von 3 Monaten, nach der sich der Vertrag um weitere 12 Monate verlängert. Wer sich nicht so lange binden möchte, muss für einen günstigen Handyvertrag häufig mehr als 10 Euro ausgeben.
Andere Angebote werben mit einer Grundgebühr, die in den ersten 12 Monaten niedriger ist und sich danach erhöht. Darauf sollten Handynutzer achten und früh genug kündigen, wenn die Vertragslaufzeit nicht 24 Monate beträgt. Grundsätzlich lohnt sich auf dem ständig in Bewegung befindlichen Mobilfunkmarkt ein erneuter Tarifwechsel – auch schon nach einem Jahr.
Neben den monatlichen Kosten fallen bei einigen Unternehmen Kosten für den Vertragsabschluss an. Diese Gebühr ist meistens einmalig zu zahlen. Achten Sie vor Vertragsabschluss auf die Höhe des sogenannten Bereitstellungsentgelts.
Ein Wechsel des Telefonanbieters kann ein wenig teurer werden, wenn aus naheliegenden Gründen die bestehende Rufnummer mitgenommen werden soll. Das liegt nicht unbedingt am neuen Anbieter, sondern am alten, der für die Portierung zum anderen Mobilfunkunternehmen eine Bearbeitungsgebühr verlangt. Hierfür dürfen seit April 2020 allerdings nicht mehr als 6,82 € in Rechnung gestellt werden. Viele Anbieter gewähren ihren Neukunden zudem einen Bonus, damit sie ihre Rufnummer mitnehmen können, übernehmen also diese Kosten.
Wem bestimmte Dienste wie Anklopfen, Halten, Makeln oder Konferenzschaltung wichtig sind, sollte vor Vertragsabschluss prüfen, ob diese in seinem günstigen Vertrag möglich sind. Einige Anbieter können diese Dienste aus technischen Gründen nicht bereitstellen.
Die Internetnutzung bei einem Handyvertrag bis 10 Euro ist begrenzt. Ist das Datenvolumen erschöpft, wird die Geschwindigkeit eingeschränkt. Um diese Datendrosselung zu umgehen, bieten zahlreiche Anbieter eine Datenautomatik an. Dadurch werden automatisch neue Datenpakete mit dem im Tarif festgelegten Highspeed-Volumen nachgebucht. Wer dieses praktische Feature nicht nutzen möchte, kann es entweder im Service-Center abbestellen oder informiert seinen neuen Anbieter.
Handyverträge zwischen 3 und 10 Euro monatliche Grundgebühr gibt es nicht mit Handy. Bei den geringen Gebühren rechnet es sich für Anbieter nicht, Hardware zum Vertrag anzubieten. Selbst günstige Geräte lassen sich auf die Weise nicht refinanzieren. Alle preiswerten Handytarife bestehen deshalb nur aus einer SIM-Karte für ein Handy oder Smartphone ohne SIM-Lock. Es ist nicht absehbar, dass sich das ändern wird.
Einen günstigen Handyvertrag, der zu Ihrem Nutzungsverhalten passt, finden Sie am besten über einen Vergleichsrechner. Den passenden Tarif ermitteln Sie in vier einfachen Schritten:
- Anzahl der Minuten und SMS eingeben, die jeden Monat benötigt werden.
- Benötigtes Datenvolumen fürs Internet eingeben.
- Suche nach passendem Tarif starten.
- Passenden Tarif auswählen.
Ein günstiger Handyvertrag bis 10 Euro lässt sich so leichter recherchieren. Wenig- und Normalnutzer werden darunter auch die attraktiven Angebote des All-Net Tarife von WEB.DE finden.