Mobiles Internet: Geschwindigkeit hängt vom Mobilfunkstandard ab

Wer mobiles Internet auf dem Smartphone nutzt, kennt die Zeichen oben in der Statusleiste: G, E, H/H+, 4G oder 5G werden neben Akkulaufzeit und Signalstärke angezeigt und geben die Geschwindigkeit des mobilen Internets an. Kann man die verschiedenen Bezeichnungen auseinanderhalten, weiß man immer, wie schnell man im Internet surfen, Videos streamen oder Online-Spiele zocken kann.

Bei mobilem Internet Geschwindigkeit an einer Tabelle ablesen

Mittlerweile gibt es eine Reihe an unterschiedlichen Mobilfunkstandards: 2G, 3G, 4G, 5G stehen für die zweite, dritte beziehungsweise vierte und fünfte Generation. Dabei gilt: Je jünger der Mobilfunkstandard, desto höher beim mobilen Internet die Geschwindigkeit. Während die zweite Generation zum Beispiel nur Surfen bei um die 260 kbit/s erlaubt, sind mit 3G schon bis zu 42 Mbit/s möglich – eine Beschleunigung um den Faktor 160. 4G erhöht die Geschwindigkeit noch einmal, nun sind – je nach Handyvertrag und Anbieter – bis zu 300 Mbit/s möglich. Mit 5G sind es unter Idealbedingungen bis zu 10 Gbit/s, das entspricht 10.000 Mbit/s.

Obwohl die Mobilfunk-Anbieter dieselben Standards verwenden, unterscheidet sich die Smartphone-Anzeige, je nachdem, welches Betriebssystem man verwendet. Für mobiles Internet wird die Geschwindigkeit in folgender Tabelle daher nebst dem entsprechenden Symbol in der Statusleiste bei iOS, Android und Windows angegeben. Die angegebenen Werte zeigen allerdings nur die maximal möglichen Downloadgeschwindigkeiten an. Was real möglich ist oder tatsächlich erzielt wird, liegt unter Umständen deutlich darunter.

Ein schneller Überblick zum mobilen Internet

Aller Anfang war mühsam. Erst als die Übertragung des Mobilfunks von analogem auf digitales Verfahren umgestellt wurde, war überhaupt an mobiles Internet zu denken. Dass Telefone zur Jahrtausendwende erstmals online gehen konnten, ist WAP zu verdanken. Das „Wireless Application Protokoll“ ermöglichte es, einfache Internetseiten aufzurufen. Diese mussten im WML-Format vorliegen, um die kleinen Handydisplays nicht zu überfordern. Da bald GSM und GPRS verwendet wurden, stand WAP schnell für „wait and pay“ – denn das mobile Internet war langsam und teuer.

Daran änderte sich auch mit der Einführung von UMTS zunächst wenig. Die Lizenzen wurden im Jahr 2000 zu einem Rekordpreis von insgesamt knapp 100 Milliarden D-Mark versteigert. Obwohl das mobile Internet als Zukunftstechnologie galt, verzögerte sich der Einstieg aber um mehrere Jahre. Die Anbieter mussten erst ein neues Mobilfunknetz aufbauen, die Kosten gaben sie an die Kunden weiter. Diese wurden von den hohen Preisen abgeschreckt. Erhältlich waren zudem nur wenige, klobige UMTS-Handys; die Einwahl erfolgte in der Regel über ein Notebook.

Der Durchbruch kam 2007. Zwei Faktoren gaben den Ausschlag: Mit HDSPA surfte man mobil mit DSL-Geschwindigkeit. Und Apple brachte das iPhone heraus, die Mutter aller Smartphones – wenngleich zu Beginn nur mit EDGE. Nun suchte man per Smartphone bequem nach Informationen, las seine Zeitung oder verschickte E-Mails. Und man konnte kleine Anwendungen – „Apps“ – aufrufen, die ebenfalls einen Internet-Zugang voraussetzten. Ein Riesenerfolg: Zwischen 2007 und 2015 vervielfachte sich das Datenvolumen des mobilen Internets in Deutschland um den Faktor 167.

Wo ist schnelles mobiles Internet in Deutschland verfügbar?

Obwohl der Ausbau mit UMTS bereits im Jahr 2000 begann, kann kein Anbieter auf eine vollständige Netzabdeckung in Deutschland verweisen. Telekom, Vodafone und Telefónica (O2/E-Plus) kommen jeweils auf Werte zwischen 90 und 93 Prozent. Ballungszentren sind in der Regel bestens versorgt, hier wurde in der Vergangenheit auch zügig auf HSPA/HSPA+ umgestellt. Weil die genutzten Frequenzen nur eine kurze Reichweite besitzen und daher viele Sendemasten notwendig sind, weisen ländliche und bergige Gebiete immer noch große Lücken in der UMTS-Versorgung auf.

Die Abdeckung mit dem schnelleren Standard LTE ist dagegen besser und liegt derzeit bei etwa 95 Prozent. In Berlin, Hamburg und anderen Großstädten ist LTE nahezu überall verfügbar, auf dem Land wird der Ausbau unterschiedlich schnell vorangetrieben. In Bundesländern wie Schleswig-Holstein kann man auch in der Fläche LTE nutzen, in Baden-Württemberg dagegen nicht. Die Abdeckung in D- und E-Netz ist ungefähr gleich, obwohl im Einzelfall regionale Unterschiede bestehen. Stadtzentren, Bahnhöfe und Flughäfen werden bereits auf LTE Advanced umgestellt.

Mobiles Internet: Tarife nach Region und Nutzerverhalten

Wer einen neuen Handyvertrag abschließen möchte, sollte sich daher zunächst über die Netzabdeckung in seiner Region informieren. Sowohl Telekom als auch Vodafone und Telefónica stellen entsprechende interaktive Karten zur Verfügung. Vor allem bei langfristigen Verträgen, zum Beispiel bei einem Handyvertrag mit einer Laufzeit zwischen 12 und 24 Monaten, sollte man vorausschauend planen. Mobiles Internet und dessen Geschwindigkeit muss dem jeweiligen Nutzertyp gerecht werden:

- Wenignutzer: Er schreibt seinen Freunden und einigen Familienangehörigen über WhatsApp, ruft private E-Mails ab und sucht gelegentlich Informationen im mobilen Internet. Sein Tarif sollte zwischen 500 MB und 2 GB Datenvolumen erlauben, dann bleibt auch noch etwas Luft für gelegentliche YouTube-Videos oder Facebook-Checks. LTE wäre für ihn des Guten zu viel, stattdessen reichen ihm die Geschwindigkeiten von HSPA/HSPA+ aus.

- Normalnutzer: Er hört seine Lieblingsmusik morgens und abends auf dem Weg zwischen Heim und Arbeit, Facebook läuft ständig im Hintergrund, auf WhatsApp und Skype ist er auch den ganzen Tag erreichbar. Wenn die Zeit es zulässt, sieht er sich ein paar kurze YouTube-Clips an oder zockt zwischendurch ein Online-Game. Es empfehlen sich 2 bis 4 GB Volumen. Highspeed-Internet mit HSPA/HSPA+ sollte meist ausreichen, LTE wäre aber auch nicht verkehrt.

- Vielnutzer: Sein Smartphone glüht den ganzen Tag geradezu. Lustige Bilder und Filmchen über WhatsApp teilen? Check. Lieber Video-Chat als SMS? Check. Auf dem Heimweg noch schnell eine Folge der aktuellen Lieblingsserie von Netflix streamen? Check. Er braucht so viel Datenvolumen wie möglich, zwischen 4 und 10 GB müssen es daher auf jeden Fall sein. Mit HSPA/HSPA+ wird er selten glücklich, besser ist für diesen Nutzertyp ein LTE-Tarif.

Mit den All-Net Tarifen haben Sie die Kosten im Griff

Regionale Abdeckung und individuelle Nutzung sind aber nur zwei wichtige Faktoren. Der dritte: die Kosten. Denn was nützt mobiles Internet mit hoher Geschwindigkeit, wenn der Vertrag auf Dauer zu teuer ist? Daher sollten Sie verschiedene Handytarife vergleichen. Die All-Net Tarife von WEB.DE gehören zu den günstigsten Angeboten. Sie sind so gestaffelt, dass Sie das richtige Datenvolumen für Ihren Bedarf finden. Zudem bieten wir auch mobiles Internet mit LTE-Geschwindigkeit.