Falsche Updates erkennen

Internet-Kriminelle tarnen ihre Schadsoftware-Attacken oftmals als "wichtige" Software-Updates. Aber wie lassen die sich bloß von echten Updates unterscheiden? Wir helfen Ihnen dabei, das zu erkennen!
Beim Surfen durchs Netz erscheint plötzlich eine Meldung auf Ihrem Gerät: Sie sollen Ihre Software aktualisieren. Der Browser sei veraltet oder das Handy brauche ein System-Update. Nur dass anstelle des Updates gefährliche Malware auf Ihr Gerät eingeschleust werden soll… Doch woher soll man das wissen, woran erkennt man gefälschte Update-Meldungen?

Wie erkenne ich gefälschte Update-Meldungen?

Es gibt einige Anzeichen, anhand derer Sie die gefälschten Software-Updates entlarven können – manche mehr, manche weniger offensichtlich. Aus diesem Grund sollten Sie plötzlichen Update-Aufforderungen generell immer mit Skepsis begegnen − vor allem, wenn sie folgende Merkmale ausweisen:

Offensichtliche Merkmale gefälschter Updates

  • Verwenden Sie die angezeigte Software, die aktualisiert werden soll, überhaupt? Wenn nicht, liegt es auf der Hand: Es handelt sich um eine Malware-Attacke.
  • Sprachliche Fehler: Schlechte Rechtschreibung, Grammatik oder Zeichensetzung lassen auf eine Fälschung schließen.
  • Fehlende oder falsch dargestellte Logos der imitierten Firmen können ebenfalls Indikatoren für ein "Fake Update" sein.
  • Betonte Dringlichkeit: Typische Inhalte solcher Meldungen sind "Ihr Browser ist nicht auf dem neuesten Stand. Aktualisieren Sie jetzt!" oder "Ihr Computer ist nicht auf dem aktuellsten Stand. Laden Sie sich jetzt dieses Update herunter!". Schlagwörter wie "Jetzt" oder "Sofort" (evtl. auch in Großbuchstaben) erzeugen mehr Nachdruck und sollen Sie dazu drängen, das vermeintliche Update schnellstmöglich herunterzuladen. Also bitte nicht aus Panik oder Eile auf den Link klicken! Immer Ruhe bewahren.
Ein vermeintliches Software-Update soll Sie zum Download drängen.
Ein vermeintliches Software-Update soll Sie zum Download drängen.
 
  • Scheinbare Bedrohung: Vorsichtig sein sollten Sie ebenfalls, wenn Sie zum Kauf von Sicherheitssoftware animiert werden, um eine angeblich akute Bedrohung abzuwehren: Der Name der angepriesenen Software enthält oft Elemente wie z. B. Sicherheit, Antivirus oder Schild. Eine solche Warnung könnte so lauten: "Ihr Computer ist infiziert! Dies kann zu Datenverlust und Dateibeschädigung führen und muss behandelt werden. Laden Sie daher jetzt die Software herunter, um Ihren PC zu sichern."

Was soll ich tun, wenn eine solche Meldung erscheint?

  1. Überprüfen Sie den Inhalt der Nachricht auf die oben genannten Punkte.
  2. Kommt Ihnen der Download-Aufruf verdächtig vor, dann schließen Sie alle geöffneten Tabs und beenden den Internetbrowser – ohne auf den Link in der Benachrichtigung zu klicken. Verschwindet nun das Fenster, war es gefälscht.
  3. Bleibt das Fenster auch offline bestehen, haben Sie eventuell die Schadsoftware bereits heruntergeladen. Was Sie in dieser Situation dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wie kann ich gefälschte Update-Meldungen auf meinem Gerät verhindern?

Gefälschte Meldungen gelangen über Schadsoftware auf Ihren PC oder auf Ihr Handy. Doch woher stammt die Malware?

Die Antwort ist recht einfach: Würmer, Trojaner, Viren kann man sich recht schnell einhandeln, wenn man Software/Apps aus nicht offiziellen Quellen herunterlädt.

Dementsprechend ist es also wichtig, Software (Apps) und die entsprechenden Updates nur über offizielle Stores (z. B. Microsoft Store) herunterzuladen. Dort können Sie auch direkt die Einstellung vornehmen, eine Benachrichtigung bei neu verfügbaren Updates zu erhalten. So sind Sie stets auf dem aktuellen Stand und damit auch weniger anfällig, auf den Betrug hereinzufallen.

Zusätzlich sollten Sie vermeiden, Links und E-Mail-Anhänge in Spam-Mails zu öffnen oder Links in Pop-Up-Fenstern anzuklicken. Das ist immer ein Risiko!

Was ist mit echten Updates?

Viele Programme werden automatisch aktualisiert − das gilt auch für die meisten Webbrowser wie Firefox, Chrome, Opera oder für den Internet Explorer. Betrifft die Meldung ein anderes Programm, sollten Sie dennoch alle Browserfenster schließen und selbst nochmal auf Updates prüfen.

Öffnen Sie dazu das jeweilige Programm und sehen Sie nach: Wird Ihnen innerhalb der Anwendung ein Update-Hinweis angezeigt, können Sie sich auf dessen Echtheit verlassen.

Alternativ können Sie über das Menü (z. B. über den Punkt "Hilfe", "Info" oder "Über" bzw. "About") herausfinden, ob Sie die aktuelle Version des Programmes besitzen und es bei Bedarf updaten.
 
Grundsätzlich gilt:

Halten Sie am besten all Ihre Programme immer auf dem neusten Stand und aktivieren Sie die automatischen Updates. So sind Sie den Cyber-Kriminellen einen Schritt voraus.

Und die App-Updates auf dem Smartphone?

Die erfolgen bei iOS ausschließlich über den App Store, bei Android über den Google Play Store. In den Stores werden Ihnen die ausstehenden Updates angezeigt, die Sie mit einem Klick installieren können.

Möchten Sie allerdings eine App von einer anderen Quelle als aus den betriebseigenen Stores herunterladen, sollten Sie Vorsicht walten lassen – und sich auch zuerst an anderer Stelle (durch eigene Recherche im Netz) über Datenschutz, Sicherheit und Seriosität erkundigen. Im Zweifelsfall raten wir aber eher davon ab.
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