Ab 1. September 2014 ist sie zunächst für die Typprüfung verpflichtend, ab 1. September 2015 dann auch für die Erstzulassung: Die Euro 6-Abgasnorm löst die Euro 5-Regelung ab und legt strengere Emissionsgrenzwerte für Pkw fest. Besonders Dieselfahrzeuge sind von der Reglementierung betroffen. Das sollten Autofahrer zum Thema wissen.

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Vorreiter in Sachen Emissionsgrenzwerte ist der smoganfällige US-Staat Kalifornien, wo die ersten Abgasgesetze bereits in den 60er Jahren eingeführt wurden. In der Europäischen Gemeinschaft folgten die ersten einheitlichen Abgasvorschriften 1970, im Jahr 1991 trat die erste Euro-Abgasnorm in Kraft. Seitdem werden die Richtlinien stufenweise verschärft, aktuell steht der Wechsel von Euro 5 zu Euro 6 kurz bevor.

Was ändert sich beim Schritt von Euro 5 zu Euro 6?

Ab dem 1. September 2014 dürfen Diesel-Neufahrzeuge für das erfolgreiche Absolvieren der Typprüfung weniger emittieren als bislang. Der Grenzwert für Stickoxide (NOx) sinkt von 180 auf 80 mg pro Kilometer. Benziner liegen mit einem Grenzwert mit 60 mg pro Kilometer noch darunter. Dieser Wert wurde allerdings schon mit der Euro 5-Norm eingeführt und bleibt mit dem Wechsel zu Euro 6 unverändert.

Wie senken Autohersteller die Emissionen von Dieselfahrzeugen?

Damit neue Modelle die strengeren Grenzwerte einhalten, ist eine Verbesserung der Abgasreinigung notwendig. Diese können Hersteller auf zwei Arten erzielen, informiert Rolf Bulander, Geschäftsführer des Automobilzulieferers Bosch. Bei kleineren Modellen mit einem Fahrzeuggewicht unter 1.700 Kilogramm reiche der Einsatz eines kostengünstigen NOx-Speicher-Katalysators, der Stickoxide speichert und regelmäßig zerlegt.

"Bei schweren Fahrzeugen kommt man am SCR-Katalysator mit dem Zusatzstoff AdBlue nicht vorbei", informiert Dr. Markus Heyn, Vorsitzender des Bereichsvorstands Diesel Systems bei Bosch in einer Pressemitteilung. Dieser spritzt eine Harnstofflösung ein, das darin enthaltene Ammoniak reagiert mit den Abgasen und zerlegt Stickoxide in Wasserdampf und Stickstoff. Für diese Flüssigkeit benötigen neue Dieselfahrzeuge einen zusätzlichen Tank, der im Rahmen der Serviceintervalle nachgefüllt werden muss.

Werden Autos dadurch teurer?

Die Antwort von Bosch auf diese Frage lautet: Nein. "Vergleichbare Euro 6-Modelle liegen preislich in der Regel gleichauf mit der Euro 5-Variante", informiert der Automobilzulieferer. Natürlich fallen auf Herstellerseite zusätzliche Entwicklungskosten an. Inwiefern diese allerdings an den Endkunden weitergereicht oder intern durch Mischkalkulation ausgeglichen werden, ist nicht bekannt.

Was ändert die neue Abgasnorm für Autofahrer?

Sofern die Preise für Dieselmodelle durch den Wechsel von Euro 5 zu Euro 6 nicht signifikant ansteigen werden, haben Autofahrer keine grundlegenden Änderungen zu befürchten. Die Umweltplaketten werden wie zuvor zugeteilt, Euro 4- und Euro 5-Diesel können auch weiterhin eine grüne Plakette erhalten. Die Kfz-Steuer soll ebenfalls konstant bleiben. Nur beim Neuwagenkauf sollten sich Käufer den Wechsel auf Euro 6 ins Gedächtnis rufen, wenn sie auf dem letzten Stand der Technik sein wollen, rät Bosch.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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