Bereits seit zehn Jahren gibt es den Führerschein mit 17 in Deutschland. Ein Rückblick auf diesen Zeitraum zeigt: Das System war ein Erfolg. Das bestätigen auch die Unfallzahlen.

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2004 startete Niedersachsen als erstes Bundesland in einem Projektversuch das "Begleitete Fahren ab 17", kurz BF 17. Bis 2008 zogen alle anderen Bundesländer nach. 2010 wurde das begleitete Fahren in Deutschland ins Dauerrecht übernommen. Das Ziel des Führerscheins mit 17 war es von Beginn an, die Fahranfänger für die Risiken im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Deshalb werden die jungen Autofahrer bereits vor ihrem 18. Geburtstag auf die Straße losgelassen, vorausgesetzt eine eingetragene Begleitperson ist mit von der Partie.

BF 17 senkt Unfallquote

Laut einer Statistik aus dem Jahr 2013 verursachen Fahranfänger, die sich für das BF 17 entschieden haben, bis zu 28,5 Prozent weniger Verkehrsunfälle als Fahranfänger ab 18 Jahren. Das ist ein großer Erfolg, bedenkt man, dass von der Gesamtanzahl an Verkehrsunfällen rund 30 Prozent auf die Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren entfallen.

Diesen Umstand honorieren auch die Kfz-Versicherer. Bis zu 20 Prozent können BF-17-Fahranfänger bei der Auto-Versicherung sparen, hat eine Analyse des Vergleichsportals "Transparo" ergeben. Bei der Kfz-Haftpflicht locken Vergünstigungen bis zu 22 Prozent, bei der Teilkasko-Versicherung immer bis zu 3,8 Prozent.

Eltern als Vorbild

Die Statistiken zeigen, dass junge Führerschein-Anwärter, die zunächst zwölf Monate im Auto unter der Beobachtung der Eltern oder einer anderen Begleitperson stehen, für die Risiken im Straßenverkehr ein besseres Gespür entwickeln. Den Beifahrern kommt dabei eine wichtige Vorbildfunktion zu.

Das wiederum wirkt sich nicht nur positiv auf die Unfallquote aus, sondern auch auf die Quote der Verkehrsverstöße, die bei Fahranfängern ab 17 um bis zu 22 Prozent niedriger liegt als bei Autofahrern, die ihren Führerschein herkömmlich mit 18 Jahren erhalten. Laut dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur nutzt inzwischen gut die Hälfte aller Fahranfänger das "Begleitete Fahren".  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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