Vom ersten E-Bike bis zum vollintegrierten SUV-Pedelec von heute war es ein langer Weg. Wir blicken auf die wichtigsten Meilensteine der E-Bike-Geschichte.
Wie alt mögen E-Bikes sein? Gefühlt gibt es Elektrofahrräder noch gar nicht so lange, der große Boom kam erst in den 2000er-Jahren. In Wahrheit ist die Idee von elektrisch unterstützten Fahrrädern aber viel älter.
Erste E-Bikes schon 1895
Knapp 130 Jahre – so alt ist das E-Bike bereits. Das erste Patent für ein Elektrofahrrad wurde von Ogden Bolton Jr. 1895 in den USA angemeldet, dies war allerdings noch ohne Pedalantrieb. Durchsetzen konnte sich die Idee jedoch nicht.
Die frühen E-Bikes scheitern an ihrer schweren Bauweise und ihrer geringen Leistungsfähigkeit. Der hohe Energieverbrauch und die kurze Reichweite machen sie lange Zeit unpraktisch für den Alltag.
Elektroräder in Kleinserien ab den 1930ern
Während große Serienproduktionen noch auf sich warten ließen, versuchten in den 1930er Jahren erste Hersteller E-Bikes in Kleinserien auf den Markt zu bringen.
Aber erst nach dem zweiten Weltkrieg verbreiteten sich Fahrräder mit Hilfsmotoren – angetrieben von Miniaturverbrennern – in größerer Zahl. Jedoch wirkten die schwachen Antriebe im Vergleich zu stärker motorisierten Zweirädern, wie Mofas, unattraktiv.
E-Bike-Revolution durch Lithium-Ionen-Akkus
Mit der Entwicklung von Lithium-Ionen-Akkus in den 1990ern werden E-Bikes leichter und leistungsfähiger. Die Preise für die Akkus sinken, was die Weiterentwicklung und Verbreitung von E-Bikes erleichtert.
2001 wurde erstmalig ein Prototyp als Pedelec bezeichnet, das Sparta Ion. Hier war der Motor in der Hinterradnabe und der Akku integriert, sprich nicht auf den ersten Blick erkennbar. Vier Jahre später erlebte das E-Bike seinen großen Durchbruch und seitdem entwickelte sich der Markt rasant weiter. Ausgeklügelte Technik, stärkere Antriebe, leichtere Akkus und elegantes Design: E-Bikes werden immer beliebter. 2023 wurden erstmals mehr Fahrräder mit Unterstützung verkauft als herkömmliche Räder.
E-Bike-Geschichte: die Meilensteine
- 1895: Der US-Amerikaner Ogden Bolton meldet ein Patent für ein elektrisches Fahrrad an. Sein Modell hat keinen Pedalantrieb und nutzt einen Gleichstrommotor am Hinterrad.
- 1899: Albert Hänsel, ein deutscher Erfinder, kombiniert erstmals Pedalantrieb mit einem Elektromotor und meldet sein Patent an.
- 1932: Phillips-Tochter EMI produziert das Simplex Elektrofahrrad in Kleinserie.
- 1982: Egon Gelhard meldet das Pedelec-Prinzip zum Patent an, also eine Motorunterstützung abhängig von der Tretleistung.
- 1983: Der Elektrotechniker Bernhard Sprenger baut sein eigenes E-Bike. Als Motor verwendet er eine Lichtmaschine aus einem VW-Käfer, die Energie liefert eine Autobatterie.
- 1993: Yamaha bringt ein Pedelec unter dem Namen Power Assist auf den Markt.
- 1995: Das schweizer Unternehmen Flyer (damals noch BKTech) entwickelt das erste Serien-E-Bike.
- 2023: Erstmals werden mehr E-Bikes als herkömmliche Fahrräder in Deutschland verkauft.
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