Ganz wie die Großen: Wenn der Nachwuchs Fahrrad fahren lernen möchte, ist Geduld gefragt. Wir haben für Sie die 8 wichtigsten Tipps zusammengestellt.

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Radfahren lernen ist eine wichtige und schöne Erfahrung für Kinder – wenn's gut läuft. Schlechte Erfahrungen hingegen können prägend sein und zu einer negativen Grundhaltung gegenüber Fahrrädern sorgen.

Aber ganz ohne Stürze und Schrammen geht es auch nicht. Deswegen ist es wichtig, dass die Eltern das Kind am Anfang gut begleiten, ermutigen und bei geschrammten Knien trösten. Ganz wichtig: Lassen Sie sich als Eltern nicht aus der Ruhe bringen.

Nach aktueller Meinung sind Stützräder beim Fahrradfahren lernen eher nachteilig. Sie vermitteln Kindern und Eltern ein falsches Sicherheitsgefühl und verhindern, dass die Kinder schnell das nötige Gleichgewichtsgefühl auf dem Bike entwickeln.

Sind die Kids noch zu jung für das erste Fahrrad, bietet sich ein Laufrad an. Das schult den Gleichgewichtssinn, ist aber etwas leichter zu beherrschen als ein Kindermountainbike.

Wir haben für Sie acht Tipps zusammengestellt, damit Sie bald die erste Runde mit dem Nachwuchs auf dem Mountainbike drehen können.

Satt, ausgeschlafen und bei guter Laune – so lernt man radeln

Radfahren lernen macht nur Spaß, wenn es unter den richtigen Bedingungen stattfindet. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind satt (aber nicht gemästet) und ausgeschlafen aufs Rad steigt.

Am späten Freitagnachmittag nach einer anstrengenden Woche sind weder Eltern noch Kinder in Bestform. Samstags um 11 Uhr hingegen sind alle topfit und zur Höchstleistung (Eltern: Geduld, Kind: Radeln) fähig.

Die richtige Radgröße

Die Radgröße sollte unbedingt so gewählt werden, dass das Kind sicher anhalten und auf- und absteigen kann. Ist das Rad zu groß, erlernt das Kind das Radfahren langsamer, und die Gefahr eines Sturzes ist größer.

Keine Stützräder

Stützräder vermitteln ein falsches Sicherheitsgefühl und hindern das Kind daran, sein Gleichgewichtsgefühl zu verbessern. Eventuell benötigt der Nachwuchs beim Lernen ohne Stützräder öfter mal die helfende Hand der Eltern. Kinder, die vorher schon mit einem Laufrad unterwegs waren, haben in der Regel weniger Gleichgewichtsprobleme auf dem Fahrrad.

Austoben im Schonraum

Die ersten Übungsfahrten auf dem Fahrrad sollten immer unter Aufsicht der Eltern auf Plätzen ohne Verkehr stattfinden. Sorgen Sie für ausreichend Gelegenheit, die motorischen Fähigkeiten zur sicheren Beherrschung des Rades (Gleichgewichtshalten, Lenken, Anhalten, Auf- und Absteigen) in sicherem Umfeld zu erlernen.

Persönlichkeit des Kindes respektieren

Ferner muss die Persönlichkeit des Kindes berücksichtigt werden. Ist ein Kind sehr spontan und leicht abzulenken, sollte man behutsam starten und länger im Schonraum (großer leerer Parkplatz) bleiben. Ausschlaggebend ist der individuelle motorische und sensomotorische Entwicklungsstand des Kindes.

Stupsen statt Schieben

Das Anfahren ist bei vielen Kindern das Schwierigste, da hier die stabilisierenden Kräfte noch nicht ausreichen. Statt konstant zu schieben ist es besser, beim Anfahren durch kurzes Anschubsen zu helfen, das Kind ins Rollen zu bringen und schließlich zum Pedalieren zu motivieren. Vergrößern Sie dann schrittweise die Roll-Phasen und reduzieren Sie den "Anpressdruck" beim Anstupsen.

Lass dein Kind auch mal stürzen

Wer versucht, sein Kind vor Stürzen, Schmerzen und Rückschlägen zu schützen, der handelt zwar allzu verständlich. Doch Radfahren ist (wie das Leben auch) nicht schmerzfrei zu lernen. Es spricht sogar einiges dafür, die Kinder frühzeitig fallen zu lassen: Stürzen die kleinen Kinder, so sind die Fallhöhen und -geschwindigkeiten niedrig und damit ist das Verletzungsrisiko vergleichsweise gering.

Ebenso sprechen psychologische Effekte für gelegentliche Stürze zum Beginn der Radfahrerkarriere. Das Kind muss das Fallen nämlich genauso lernen wie das Radfahren selbst.

Von Beginn an: Haltung bewahren

Damit man optimal das Gleichgewicht halten kann, sollte der Oberkörper, Kopf und Blick immer in Fahrtrichtung weisen! Eltern, die das Kind von hinten anschieben, lenken den Zögling ab: Das Kind neigt während der Fahrt zum Umdrehen.

Besser ist es rückwärts vor dem Rad vorzulaufen und sicherzustellen, dass der kleine Radfahrer immer nach vorn schaut. Dadurch ist eine optimale Sitzhaltung garantiert und das Kind kann das Gleichgewicht leichter halten.

Übung macht den Meister!

Sobald das Kind sicher auf dem Rad fahren kann, sollten Sie das Fahrradfahren bei möglichst vielen Gelegenheiten im Alltag einbauen. Wenn Sie joggen gehen, kann Ihr Kleiner neben Ihnen radeln. Der Spaziergang am Sonntag ist ein idealer Radausflug für den Nachwuchs. Warum nicht einmal zum Spielplatz oder einem Freund radeln?

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Fazit

Radfahren lernen ist für Kinder ein Abenteuer voller Emotionen. Ohne Stützräder und mit einem passenden Fahrrad wird das Gleichgewicht spielerisch gemeistert. Eltern sollten geduldig unterstützen und kleine Stürze als Teil des Prozesses akzeptieren. Übung macht den Meister – und bald dreht der Nachwuchs die erste Runde auf dem Mountainbike. Der Schlüssel: Balance und Vertrauen.  © Bike-X

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