Der ADAC hat zehn E-Bikes getestet – gute gibt es schon ab 1.400 Euro. Aber Vorsicht: Es gibt auch mangelhafte, die vor allem mit Schadstoffen an Sattel oder Griffen auffallen. Die sind zum Teil deutlich teurer.

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Elektrofahrräder liegen weiterhin voll im Trend, im vergangenen Jahr wurden 2,1 Millionen E-Bikes verkauft. Damit gingen erstmals mehr Fahrräder mit E-Antrieb über die Ladentheke als ohne (zwei Millionen verkaufte Räder). Das nahm der ADAC zum Anlass und testete 10 Pedelecs – Fahrräder mit elektrischer Pedalunterstützung – mit einem Anschaffungspreis von unter 2.000 Euro. Untersucht haben die Tester sogenannte Tiefeinsteiger. Das Ergebnis insgesamt ist eher enttäuschend: Nur zwei E-Bikes bekommen die Note "gut", fünf sind "befriedigend", eines ist "ausreichend" und zwei sind gar "mangelhaft", was der Note fünf entspricht. Die Experten des ADAC legten den Fokus im Test auf Fahreigenschaften, Motor, Handhabung, Sicherheit und Schadstoffe im Material. Dabei deckten sie deutliche Unterschiede in Bremsleistung, Unterstützung des Motors sowie der Ergonomie auf. Die größten Defizite liegen laut dem Automobilclub ausgerechnet beim Motor.

Es gibt zwei Testsieger

Deruiz Quartz Trekking Elektrofahrrad

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Der Testsieger, das Modell Quartz Trekking Elektrofahrrad überzeugt mit leistungsstarken Bremsen und einer maximalen Reichweite von 73 Kilometern auf dem Prüfstand. Laut ADAC arbeiten Schaltung und Antrieb sehr gut zusammen. Einziger Verbesserungspunkt – die Unterstützungsmodi könnten feiner abgestuft sein. Es kostet 1.399 Euro.

Fischer E-Bike Cita 2.2i

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Das Rad von Fischer ist der zweite Testsieger und das einzige mit Mittelmotor im Vergleich. Es verfügt über einen dehmomentgesteuerten Antrieb und Sattelfederung. Diese sorgt für eine aufrechte und komfortable Sitzposition. Mit 84 Kilometern Reichweite kommt es sogar weiter als der Testsieger. Die Leistung in der höchsten Unterstützungsstufe könnte dagegen besser sein. Die auf dem Display ausgespielten Informationen sind ebenfalls ausbaufähig. Mit einem Preis von 1.949 Euro ist es das Teuerste im Vergleich.

Lidl/Crivit Urban E-Bike Y.2

Das Crivit Urban Y.2 gibt es hier bei Lidl.de

Das Urban E-Bike Y.2 wies als einziges Exemplar im Test keine Schadstoffe in Griff und Sattel auf. Es landete im Gesamtergebnis auf Platz drei und kostet 1.599 Euro.

Diese E-Bikes wiesen Mängel auf

Heybike EC 1-St

Hier fällt besonders die geringe Reichweite auf. Sie beträgt gerade einmal 35 Kilometer bei einer Ladezeit von fünf Stunden. Daher landet das EC 1-st für einen Preis von 1.957 Euro auf dem achten Rang.

Grundig E-Citybike 28

Beim Neuntplatzierten, dem E-Citybike 28, konnte der Weichmacher DEHP (Diethylhexylphthalat) im Sattel nachgewiesen werden. Dieser Stoff steht im Verdacht, die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit einzuschränken. Zusätzlich gibt es keine Abschaltautomatik beim Bremsen. Die lange Ladezeit von zehn Stunden sorgt für einen weiteren Minuspunkt. Der Preis liegt bei 1.799 Euro.

Mokwheel Mesa Lite ST 2.0

Am schlechtesten schnitt das Mesa Lite ST 2.0 der Marke Mokwheel ab. Das größte Manko ist hier auch der Weichmacher DEHP. Das Labor identifizierte ihn im Griff des Fahrrads. Außerdem läuft der Motor lange nach und die Abschaltautomatik beim Bremsen fehlt ebenfalls gänzlich.

Decathlon, Prophete, Zündapp und F.lli Schiano landen im Mittelfeld.

Beim Kauf auf das Gesamtgewicht achten

"Bei Pedelecs unter 2.000 Euro ist keine Spitzentechnologie zu erwarten, dennoch sollten vor allem Antriebs-, Brems- und Akkuleistung vernünftige Werte aufweisen", so der ADAC. Bei den meisten Fahrrädern sind die Motoren mit Pedalsensoren ausgestattet, anstatt der hochwertigeren Drehmomentsensoren. Diese würden eine sensiblere Motorsteuerung zulassen. Das gelingt mit Pedalsensoren nicht. Obendrein ist der Fahrer teils einer hohen Lautstärke der Motoren ausgesetzt.

Ein weiterer Minuspunkt ist der lange Nachlauf der Motoren, wie oben bereits erwähnt. Das bedeutet, sie unterstützen auch dann noch für einen kurzen Moment, wenn der Fahrer nicht mehr in die Pedale tritt. Bei Steigungen schwächelt oft der Motordurchzug. Außerdem vermissen die Experten des ADAC vielfach die Anzeigen der Restreichweite und der Fahrgeschwindigkeit.

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Die Unterschiede im Hinblick auf das Gewicht sind beträchtlich. Das Modell von Crivit wiegt nur 21 Kilogramm, das von Fischer dagegen 28,8. Das zahlt auf das zulässige Gesamtgewicht ein: 120 Kilogramm beim Zündapp sind mit Gepäck schnell zu wenig, denn abzüglich des Eigengewichtes des Pedelecs (24,1 Kilogramm) bleiben noch 96 Kilogramm für Fahrer und Gepäck übrig. Daher rät der ADAC, das eigene Fahrprofil bei der Kaufentscheidung zu berücksichtigen. Achten Sie auf Reichweite, Ansprechverhalten des Motors, Ergonomie und Gewicht des Pedelecs, sowie die zulässige Gesamtmasse, so der Club.  © auto motor und sport

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