Den Autofahrern steht ein heißer Sommer bevor. Der ADAC warnt vor den schlimmsten Staufallen in Deutschland. Zwar behindern weniger Baustellen als letztes Jahr den Reiseverkehr. Dafür sind mehr Urlauber mit dem Auto unterwegs.
An den kommenden Wochenenden müssen Reisende auf allen Fernstraßen in Richtung Urlaubsländer mit zäh fließendem Verkehr rechnen. In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben die Sommerferien am vergangenen Wochenende begonnen. In diesen Tagen starten die Bundesländer Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen in den Urlaub.
Ballungsräume und Autobahnkreuze werden Stauzentren
Dichter Verkehr ist auf sämtlichen Fernstrecken nach Süden und Norden zu erwarten, so die Stauprognose des ADAC. Zu Stauzentren werden voraussichtlich die Autobahnen in der Nähe von Ballungsräumen, insbesondere um Berlin, Hamburg, Leipzig, Dresden, Frankfurt/M., Nürnberg, München und den Regionen Rhein-Neckar und Ruhrgebiet. Daneben sind einige Autobahnkreuze staugefährdet, unter anderem bei Rostock, Leipzig, Würzburg und Ulm.
Mit Blick auf die ADAC-Staubilanz 2017 ist Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr mit 35 Prozent aller Staumeldungen am stärksten von Verkehrsbehinderungen betroffen gewesen. Grund hierfür sind auch die vielen Reisenden, die nach Belgien, Holland und Frankreich das Nadelöhr passieren müssen.
Viele Urlauber steigen auf das Auto um
Aus politischen Gründen und durch Terrorgefahr sind einige Ziele für Flugreisen bei Urlaubern weniger gefragt. Diese steigen oftmals ins Auto um. Ende Juni sind zusätzlich zahlreiche Lkw auch am Samstag unterwegs und tragen zum dichten Verkehr bei. Das Lkw-Fahrverbot in der Ferienzeit, bei dem Lastwagen außer sonntags auch samstags nicht fahren dürfen, gilt dieses Jahr erstmals erst ab Samstag, dem 7. Juli.
Im vorigen Jahr registrierte der ADAC 723.000 Staus – mehr als je zuvor. Die erreichten eine Gesamtlänge von 1,45 Millionen Kilometer. 2016 waren es noch 694.000 Staus.
Weniger Baustellen als im Vorjahr
Einer der Hauptgründe für Staus sind Baustellen. Bis zum 23. September wird voraussichtlich an 571 Stellen an deutschen Autobahnen über vier Tage oder länger gearbeitet. Im vorigen Jahr waren es noch 713 Baustellen zur Reisezeit. Von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) kommt die Zusage, dass nur in unbedingt notwendigen Fällen während der Sommerferien gebaut wird.
Der Bund investiert 2018 stolze 8,6 Milliarden Euro in die Reparatur und Sanierung des Autobahnnetzes. Das ist fast eine Milliarde mehr als im Vorjahr. So haben die Staus auch ihr Gutes. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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