Wer spart nicht gerne? Für Autobesitzer ist unter anderem der Ölwechsel eine gute Gelegenheit dafür. Wer ihn selbst macht, kann ein paar Euro mehr auf die hohe Kante legen. Doch Obacht: Für die Entsorgung des Altöls gibt es klare Regeln.

Mehr Auto-Themen finden Sie hier

Den Ölwechsel selber zu machen, spart bares Geld. Aber wohin dann mit dem alten Öl? Für die korrekte Entsorgung des gebrauchten Öls gibt es mehrere Möglichkeiten.

Wer bei der Autowartung Geld sparen will, führt den Ölwechsel oft selbst durch. Nach getaner Arbeit bleibt dann ein Behälter mit mehreren Litern Altöl zurück. Die verlangen nach sachgerechter Entsorgung. Auch lässt sich gebrauchtes Motoröl durchaus noch nutzen. Nach der Reinigung und Aufbereitung in Raffinerien wird das Altöl zum Grundstoff für neue Ölprodukte.

Handel muss Altöl annehmen

Zur Rücknahme des alten Motoren- oder Getriebeöls ist der Fachhandel verpflichtet, der das neue Öl verkauft. Entsprechende Regelungen gibt es auch für Ölfilter und andere Abfallprodukte, die beim Ölwechsel anfallen. Als Alternative kann der Händler auf einen Entsorgungsbetrieb in der Nähe verweisen. Diese Stellen nehmen das Altöl gegen die Vorlage einer Kaufquittung an.

Diese Rücknahmepflicht gilt für exakt die Menge, die der jeweilige Händler an den Kunden verkauft hat. So kann der Käufer unter Vorlage der Quittung nach dem Ölwechsel das ausgetauschte Altöl beim Handel oder bei dessen Annahmestelle abliefern. Oder beim Neukauf das Öl vom vorigen Ölwechsel abgeben. Zur Annahme ohne Kauf sind Händler jedoch nicht verpflichtet.

Ablieferung von Altöl an Versandhändler schwierig

Grundsätzlich sind auch Versandhändler zur Rücknahme von Altöl verpflichtet. Die Kosten für den Versand muss der Kunde allerdings selbst tragen. Weil die Post Altöl oft als Gefahrgut einstuft, ist die Rücksendung umständlich und teuer. In der Regel weisen Versandhändler in ihren Angeboten darauf hin, welche Entsorgungsmöglichkeiten sie anbieten.

Eine Alternative zur Rücknahme durch den Handel ist die Abgabe bei Wertstoffhöfen. Ganz kostenlos ist die Annahme aber oft nicht, wobei die Tarife je nach Gemeinde unterschiedlich sind. Pro Liter beträgt der Preis meist ein bis drei Euro. Zum Teil nehmen die Wertstoffhöfe kleinere Mengen bis etwa fünf Liter aber auch kostenlos an.

Aufpassen: Nicht jeder Wertstoffhof nimmt Altöl an. In der Regel geben die Internetseiten der Gemeinden Aufschluss darüber, welches die nächste geeignete Abgabestelle ist.

Abgabe bei Werkstätten manchmal möglich

Neben diesen offiziellen Rückgabestellen können alle Autowerkstätten das Altöl annehmen. „Können“ bedeutet allerdings nicht „werden“. Denn die Betreiber von Pkw-Werkstätten wollen selbst das Geschäft mit Service und Ölverkauf machen und nicht nur als Abladestation für das Altöl herhalten. Im Einzelfall kann es durchaus sein, dass die Automechaniker gegen einen Beitrag für die Kaffeekasse das alte Öl annehmen. Verpflichtet sind sie dazu nicht.

Etwas größer ist die Chance zur Annahme von Altöl bei Lkw- und Landmaschinen-Werkstätten. Denn die sind an Pkws nicht interessiert, haben aber auch nichts dagegen, wenn bei der nächsten Abholung ein paar Liter Altöl mehr im Sammelbehälter schwappen.

Denn: Für altes Öl gibt es Geld – wenn die Menge stimmt. Bei großen Ölmengen holen Entsorgungsbetriebe die Flüssigkeit mit Tankfahrzeugen ab und zahlen noch dafür. An einzelnen Öldosen oder Kanistern haben solche Betriebe allerdings kein Interesse. Da wird in Kubikmetern gerechnet.

Bremsflüssigkeit immer separat entsorgen

Damit das Öl recycelt werden kann, darf es keine starken Verunreinigungen aufweisen. Speziell Bremsflüssigkeit muss separat entsorgt werden und darf nicht in das Öl gelangen.

Das ist auch nicht nötig, denn bei Bremsflüssigkeiten gilt das gleiche Prinzip wie beim Öl: Wer es verkauft, muss es auch entsorgen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.