BMW klotzt beim autonomen Fahren: In Unterschleißheim eröffnet das Unternehmen ein Entwicklungszentrum für 1.800 Mitarbeiter. Die müssen sich beeilen, denn schon 2021 will BMW teilautonome Autos auf der Straße haben.

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In nur 15 Monaten von der Entscheidung bis zur Eröffnung am 11. April hat BMW seinen „Autonomous Driving Campus“ hochgezogen. In dem bündelt der Autokonzern alle Aktivitäten rund um selbstfahrende Autos. Für den Standort Unterschleißheim sprachen die Nähe zum Forschungs- und Innovationszentrum in München, die gute Autobahnanbindung und der kurzfristig mögliche Baubeginn.

Der Autohersteller braucht viele IT-Fachkräfte

Dort will BMW die Entwicklung des hoch- und voll automatisierten Fahrens entschlossen vorantreiben. Allein 2017 hat BMW rund 1.000 neue Mitarbeiter für diese Aufgabe eingestellt. Gesucht werden vor allem IT-Spezialisten, darunter Entwickler für maschinelles Lernen und Datenanalyse. Für die 1.800 Mitarbeiter stehen nun in Unterschleißheim 23.000 Quadratmeter Bürofläche bereit.

„Wir wollen auch beim sicheren autonomen Fahren eine Führungsposition einnehmen“, so Klaus Fröhlich, Entwicklungsvorstand bei BMW. „Einer der Meilensteine ist unser Campus für autonomes Fahren."

BMW testet bereits das autonome Fahren

Die Pläne der Münchener sind schon weit gediehen. Bereits jetzt fahren Dutzende teilautonome BMW unter der ständigen Obhut von Ingenieuren und Testfahrern auf bayrischen Straßen. Bis 2020 sollen 185 Testfahrzeuge unterwegs sein. BMW arbeitet bei Test und Entwicklung mit FiatChrysler, Intel und mehreren Automobilzulieferern zusammen.

Die ersten autonomen Testfahrzeuge sind noch aufgerüstete 7er-BMW. Die werden mit einer Vielzahl von Sensoren ausstaffiert und verfügen über Elektronik, die in bestimmten Situationen die Kontrolle übernehmen kann. Bei diesen Autos signalisiert ein blau leuchtender LED-Ring im Lenkrad, wenn das Auto autonom fährt. Soll der Fahrer wieder übernehmen, zeigt das Auto dies zuerst durch einen Countdown im LED-Ring an, dann durch Lichtsignale und schließlich durch Warntöne.

Ab 2021 fährt BMW elektrisch und autonom

Einen großen Schritt nach vorne will BMW 2021 mit dem „iNext“ gehen. Das soll eine Limousine werden, die nicht nur vollelektrisch, sondern auch teilautonom fährt. Erste Bilder deuten auf eine viertürige Limousine von der Größe des 5ers hin. Geplant ist eine Reichweite von 550 Kilometern. Gegen Aufpreis soll es ein größeres Akkupack für 750 Kilometer geben.

Vollautonomes Fahren steht bei BMW derzeit nicht zur Debatte. Der BMW soll nur in einige Situationen auf Wunsch das Fahren übernehmen. Außerdem gilt: „Ein BMW wird immer ein Lenkrad haben“, so BMW-Chef Harald Krüger in einem Zeitungsinterview.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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