Dodge denkt laut über den Bau eines günstigen Sportwagens nach. Die Vorbilder heißen Viper und Demon.
Dodge-Chef Matt McAlear schwärmt in einem Gespräch mit The Drive davon, dass es einen Markt für einen Kult-Sportwagen in der Einstiegsklasse gäbe. Der Wagen solle Spaß machen und frei von Schnickschnack sein – und damit ein wenig an die Viper erinnern.
Die Viper hat Dodge von 1992 bis 2017 in fünf Generationen gebaut. Als Motor saß immer ein V10 mit 8,0 oder mehr Liter Hubraum unter der Fronthaube. Den Zehnzylinder hatte die damalige Chrysler-Tochter Lamborghini auf Basis des in Dodge-Ram-Modellen genutzten LA-Motors entwickelt. Da die ersten Viper-Generationen weder mit ESP noch mit einer Traktionskontrolle ausgerüstet waren, war der brachiale Sportler bei rutschiger Fahrbahn nichts für Anfänger – hinterradgetrieben neigte er massiv zum Übersteuern. Ausstattungs-Purismus war also eine Eigenschaft der Viper. 2016 hat eine Dodge Viper ACR 121.395 Dollar gekostet (aktuell umgerechnet circa 115.712 Euro) – von einem Einstiegsmodell war die Viper preislich also ganz weit entfernt.
Verlangen nach einfachem Sportwagen
Dodge macht aktuell mit einem Wiederaufleben seines V8-Hemi in Charger und Durango Schlagzeilen. Jetzt träumt McAlear von den Genen der Viper – der Dodge-CEO betont, dass der Sportler eines seiner Lieblingsautos sei. Er würde gern die Viper-Idee in einen modernen, bezahlbaren Sportwagen überführen. McAlear geht davon aus, dass es ein Verlangen nach einem Sportwagen wie der Viper gibt. Er sieht einen Markt für ein Kult-Modell der Einstiegsklasse und ein Kultmodell der Spitzenklasse.
Bei der technischen Auslegung des Einstiegsmodells zeigt sich der Dodge-Chef offen. Selbst dreirädrige Fahrzeuge könne er sich vorstellen. Außerdem geben nach seiner Einschätzung die Menschen aktuell viel Geld für viele verschiedene Hobbys aus – bei vielen sei dann das Budget für einen großen Sportwagen nicht verfügbar. Deshalb sollte ein Einstiegs-Sportwagen nicht teurer als 30.000 Dollar (umgerechnet rund 28.600 Euro) sein. Zum Vergleich: Ein Charger startet aktuell bei 60.000 Dollar (57.191 Euro). Ein Einstiegs-Sportwagen bräuchte beispielsweise nicht alle Sicherheits-Funktionen und keine Sitzheizung – deshalb wäre er preiswert.

Demon von 2007 als MX-5-Fighter
Fans erinnern sich bei McAlears lauten Überlegungen an das Concept-Car Demon, das DaimlerChrysler 2007 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt hat. Der beinahe serienreife Zweisitzer sollte eine günstige Alternative zur Viper und Gegner des Mazda MX-5 sein. Sein 2,4-Liter-Vierzylinder sollte 174 PS leisten – bei einem Fahrzeuggewicht in Höhe von 1.179 Kilogramm.
Dodge-Chef McAlear konkretisiert die für Dodge wichtigen Eigenschaften: Man wolle eigenständig sein und die Modelle sollen mit der besten Leistung am Markt Spaß machen. Zusätzlich sei es wichtig, Kunden mit einem originellen Preis-Leistungs-Auto zu den Händlern zu locken.
© auto motor und sport