Bei den BMW Art Cars dürften viele vor allem an Künstler wie Jeff Koons denken, die hinter der Gestaltung der vierrädrigen Meisterwerke stecken. Der Fahrzeughersteller stellt sie bereits seit den 70ern vor, inzwischen sind es 20 Stück. Die neueste Idee von BMW in Sachen Farbe bzw. Lack: ein vollelektrischer i5 eDrive 40 als Hommage an den farbenfrohen BMW 525i von 1991, den Esther Mahlangu gestaltet hat.

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Farbwechsel auf Knopfdruck dank E-Ink-Technologie

Auf den ersten Blick hat der neue Elektro-5er die gleichen Muster wie sein Vorbild aus den 90ern. Doch ihm verpasste BMW nicht nur die passenden geometrischen Muster, der i5 kann darüber hinaus mit dem Design des E34 aufleuchten, aber auch die Farbe auf Knopfdruck beliebig ändern. Das funktioniert über 1.349 verschiedene elektrisch animierbare Foliensegmente, – E-Ink genannt – die auf der Außenhaut angebracht sind und zwischen 32 verschiedenen Farben wechseln können. Der i5 jetzt ist schon das dritte Chamäleon-Auto von BMW. 2022 stellten die Bayern den iX Flow featuring E Ink vor. Er konnte per Knopfdruck zwischen Weiß und Schwarz wechseln. Ein Jahr später folgte die erste mehrfarbige Umsetzung: Auf den 240 Foliensegmenten des BMW i Vision Dee ließen sich bis zu 32 Farben darstellen.

Die jüngste Entwicklungsstufe auf dem i5 ermöglicht laut BMW noch mehr Farben und Muster. Außerdem verspricht der Hersteller, dass die Foliensegmente robuster sein, was eine potentielle künftige Serienfertigung erleichtert. Zunächst bleibt der BMW i5 Flow Nostokana, dessen Bezeichnung den Namen von Esther Mahlangus erstem Sohn aufgreift, aber ein Einzelstück. Die animierbaren Foliensegmente erstrecken sich in jeweils zwei Streifen über Dach, Motorhaube und Heck sowie über die Fahrzeugflanken. Ähnlich wie in einem E-Book-Reader befinden sich in jeder E-Ink-Folie mehrere Millionen Mikrokapseln. Die in ihnen enthaltenen Farbpartikel können durch elektrische Spannung in ihrer Struktur und Anordnung verändert werden. Durch die deutlich höhere Anzahl der Verbindungen verschwinden die Übergänge der Farben nahezu und es ergibt sich ein farbenfrohes Gesamtbild.

Knopf gedrückt, Farbe gewechselt

Die verschiedenen Farbvariationen lassen sich vorprogrammieren und auf Knopfdruck wiedergeben. Für die i5-Hommage gibt es bereits einen Farbablauf, der die Farben des Art Cars aus 1991, an das der Stromer angelehnt ist, ziemlich exakt nachstellen kann. Das für den Zuschnitt der Folie genutzte Lasertrennverfahren und das elektronische Steuerungsdesign wurden gemeinsam mit dem Partner E-Ink entwickelt. Damit deutet BMW bereits an, was in Zukunft technisch in Sachen Design möglich sein könnte.

Esther Mahlangu stimmte das Design für die Hommage-Version mit BMW-Projektleiterin Stella Clarke ab, die die E-Ink-Technik für die bayerischen Showcars entwickelt hat. Die Gestaltung des BMW 5er von 1991 bezieht sich auf "die Hausdekoration meines Stammes", einem sogenannten Ndebele-Muster, so Mahlangu, die dem Wagen ein Autogramm verpasst hat. "Ihre Kunst hat mich bereits vor Jahren inspiriert, als dynamische Farbwechsel auf der Karosserie eines BMW nicht mehr als eine erste Idee waren", sagt Stella Clarke, die die interessante Jobbezeichnung Research Engineer Open Innovations trägt.

Das Ndebele-Muster kann der i5 dank der E-Ink-Technologie nachstellen und dabei auch noch in vielen verschiedenen anderen Farbkombinationen leuchten. Ein Highlight beim Hommage-Car sind die Felgen, die beim i5 wie beim Vorbild im Ndebele-Muster gestaltet sind. Pro Felge wurden dabei 6 × 12 Segmente verbaut. Da in Zukunft weitere Teile von Fahrzeugen mit der Technologie ausgestattet werden könnten, dürfte die Anzahl der Segmente noch zunehmen.

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Die Welt der Art Cars

Esther Mahlangu war die erste Frau, die ein BMW Art Car (das Zwölfte) gestaltete. Mit E-Ink wäre es denkbar, die Farbgebungen der mittlerweile insgesamt 20 verschiedenen Art Cars nachzuempfinden. Hier ein Überblick in Bildern.  © auto motor und sport

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