Das Bundeskartellamt wertet regelmäßig die Entwicklungen am Kraftstoffmarkt aus. Von häufigen Preisänderungen über drastische Unterschiede an Autobahntankstellen bis hin zu Anpassungen durch politische Maßnahmen – die Tankstellenlandschaft war in Bewegung.
Eines der auffälligsten Merkmale des Jahres 2024 war die zunehmende Dynamik der Kraftstoffpreise. Tankstellen änderten ihre Preise im Tagesverlauf mehr als 20 Mal, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 17 Änderungen zu Jahresbeginn. Diese stetigen Anpassungen führten dazu, dass die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe insgesamt rund 325 Millionen Preisänderungen im gesamten Jahr verzeichnete.
Für die Verbraucher bedeutete dies eine Herausforderung: Wer günstig tanken wollte, musste den richtigen Moment abpassen. Deshalb sollte unserer App "Mehr tanken" zur Preisverfolgung ein unverzichtbarer Begleiter für jeden Autofahrer sein (Google Play-Store oder Apple App-Store). Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, wies darauf hin, dass gezielte Preisvergleiche heute mehr denn je helfen, Kosten zu sparen. Besonders günstige Tankzeiten und -standorte seien die Schlüssel, um im dynamischen Markt nicht zu viel zu bezahlen.
Preisspannen an Autobahntankstellen
Das Tanken an Autobahnen blieb 2024 ein teures Vergnügen – und die Preisdifferenzen wuchsen weiter. Während der Preisaufschlag an Autobahntankstellen zu Jahresbeginn noch bei 39 Cent pro Liter für E5 und 36 Cent für Diesel lag, erhöhte er sich bis Ende des Jahres auf 47 Cent für E5 und 46 Cent für Diesel. Der maximale Aufschlag wurde im Herbst erreicht: Am 1. Oktober 2024 lag der Unterschied für E5 bei 49 Cent und für Diesel am 5. Oktober bei 48 Cent pro Liter.
Die Empfehlung des Bundeskartellamts ist klar: Wer sparen möchte, sollte vor der Autobahnfahrt volltanken oder auf Tankstellen in Autobahnnähe ausweichen. Oftmals reichen wenige Kilometer von der Autobahnabfahrt aus, um deutlich günstigere Preise zu finden. Solche Umwege können sich finanziell lohnen und schärfen gleichzeitig das Bewusstsein für regionale Preisunterschiede.
Kraftstoffpreise zum Jahreswechsel
Der Jahreswechsel brachte durch regulatorische Änderungen moderate Preissteigerungen mit sich. Besonders die Erhöhung der CO₂-Abgabe von 45 auf 55 Euro pro Tonne wirkte sich direkt auf die Kraftstoffpreise aus. Die geschätzte Weitergabe an die Verbraucher lag bei 2,7 Cent pro Liter für E5 und 3,2 Cent pro Liter für Diesel. Auch die Anhebung der Treibhausgasminderungsquote von 9,35 Prozent auf 10,6 Prozent sorgte für zusätzliche Kosten, allerdings mit einem geringeren Effekt von etwa einen Cent pro Liter.
Tatsächlich stiegen die Preise in der ersten Januarwoche stärker als erwartet. Vom 31. Dezember 2024 bis zum 3. Januar 2025 verteuerten sich E5 und Diesel jeweils um etwa fünf Cent pro Liter. Dabei bleibt unklar, ob dieser Anstieg allein auf die neuen Regelungen zurückzuführen ist oder ob andere Marktbedingungen eine Rolle spielten. Fest steht, dass die erste Januarwoche eine Fortsetzung des Preisanstiegs aus dem Dezember darstellte.
Preisentwicklung im Jahr 2024
Die Jahresdurchschnittspreise für Kraftstoffe waren 2024 leicht günstiger als im Vorjahr. E5 lag bei 1,80 Euro pro Liter, während Diesel im Schnitt 1,65 Euro kostete. Das entspricht einem Rückgang von fünf Cent für E5 und acht Cent für Diesel im Vergleich zu 2023.
Die Preisschwankungen waren jedoch erheblich. E5 erreichte seinen Höchstpreis am 17. April mit 1,92 Euro pro Liter und fiel auf den Jahrestiefstwert von 1,69 Euro am 1. Oktober. Diesel war am teuersten am 13. Februar mit 1,77 Euro und am günstigsten am 18. September mit 1,53 Euro pro Liter. Besonders interessant: Am 12. Februar kostete Diesel erstmals genauso viel wie E10 – ein außergewöhnliches Ereignis, das die Dynamik des Marktes unterstreicht.
Was sich 2025 für Autofahrer neben dem CO2-Preis noch so ändert, lesen Sie in der Fotoshow. © auto motor und sport
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