Erstaunliche Fakten zur neuen Corvette ZR1: Leistung, Preis, Motor, Design, Fahrleistungen, Aerodynamik und Eastereggs.

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Corvette hat mit der neuen ZR1 das bisher stärkste und schnellste Modell seiner Firmengeschichte vorgestellt. Die Leistung aus einem Biturbo-V8 mit flacher Kurbelwelle steckt jedoch nicht nur Vorgängermodelle in die Tasche, sondern auch das ein oder andere Hypercar.

1. Stärker als ein Bugatti Veyron

Mit 1.188 PS ist der Corvette-Motor nicht nur stärker als der 16-Zylinder-Quadturbo eines Bugatti Veyron, sondern auch der stärkste V8, den je ein Autohersteller in Amerika gebaut hat. Doch das ist nicht der einzige erstaunliche Fakt an der neuen Corvette ZR1. Sechs weitere folgen in diesem Text.

2. 1.188 PS zum Preis eines Porsche 911

Offizielle Preise gibt es noch nicht. Insider gehen von rund 180.000 US-Dollar aus, umgerechnet rund 165.000 Euro. Dafür gibt es bei Porsche einen 911 GTS mit der halben Leistung. Hypercars mit vierstelliger Leistung kosteten jedenfalls bisher deutlich mehr Geld.

3. Der Gemini-V8

Die Corvette-Ingenieure hatten mit dem Gemini V8 ein klares Ziel: je einen Sauger und einen Turbo mit flacher Kurbelwelle zu bauen, der enorme Leistung liefert und viel Charakter bietet. Dafür schraubten die Entwickler nicht einfach zwei Turbolader an einen Saugmotor, sondern änderten den V8 an wesentlichen Punkten. Die Motorenbezeichnungen, LT6 für den Sauger und LT7 für den Turbo sollen genau das zeigen: enge Verwandtschaft und deutliche Unterschiede.

Der 5,5-Liter-Twinturbo-V8 bekommt von den Einlasskanälen bis zu den Auspuffkrümmern eigenständige Teile. Damit der Weg vom Auslassventil zum Turbolader möglichst kurz ist, sind die 76-Millimeter-Monoscroll-Turbolader in den Auspuffkrümmer integriert.

Die variable Ventilsteuerung und die Auslassventile sind an die höheren Abgastemperaturen angepasst. Selbstverständlich steuern je zwei obenliegende Nockenwellen die vier Ventile je Zylinder. Zusammengebaut wird der Motor von Hand im Bowling Green Assembly Plant in Kentucky.

4. Die Raketen auf dem Motorblock

Raketenwissenschaft? Vielleicht. Doch so kompliziert die Entwicklung und Abstimmung eines Twinturbo-V8 mit vierstelliger Leistung sein mag – es gibt einen anderen Grund für die beiden Raketen auf dem LT7. Eine ist rechts neben der Lichtmaschine zu sehen.

Gemini hieß in den 1960er-Jahren ein Raumfahrtprogramm der NASA. Deren Astronauten damals übrigens ganz gern frühe Corvette fuhren. Hier schließt sich der Kreis.

Die Leistungsentfaltung der ZR1 vergleicht Assistant Chief Engineer Dustin Gardner übrigens mit dem Abschuss eines Jets von einem Flugzeugträger: "Du wirst in einem Düsenflugzeug abgefeuert…"

5. Die Fahrleistungen

Klassische Beschleunigungswerte nennt Chevrolet für die neue Corvette ZR1 noch nicht. Doch einige Daten gibt es doch. In 24,5 Sekunden beschleunigt die ZR1 von 80 auf 200 Meilen und bremst wieder auf 80 Meilen. In weniger als einer halben Minute beschleunigt die Corvette also von 128 auf 320 km/h und bremst wieder auf 128 km/h. Für die Viertelmeile gibt Chevrolet weniger als 10 Sekunden an. Zum Vergleich: Damit wäre die ZR1 schneller als ein Bugatti Veyron, der für 402 Meter 10,1 Sekunden benötigt.

Die Höchstgeschwindigkeit ist mit über 215 mph angegeben, umgerechnet 344 km/h. Auf der Nordschleife soll jeder Corvette-Testfahrer mindestens 200 mph, also 320 km/h erreicht haben. Eine ähnlich hohe Geschwindigkeit erreichte im Supertest von sport auto zum Beispiel der Ferrari 296 GTB auf der Döttinger Höhe. Dessen Rundenzeit lag bei 6:58 Minuten. Schnellster im Supertest war bisher der Mercedes-AMG GT Black Series mit 6:53 Minuten. Eine Corvette C7 Z06 kam 2017 auf eine Zeit von 7:14 Minuten.

6. Eine halbe Tonne Abtrieb

Mit den aerodynamischen Carbon-Anbauteilen des ZTK Package produziert die ZR1 laut Werksangaben 544 Kilogramm Abtrieb. Auffälligstes Merkmal des ZTK-Paktes: Der Heckflügel. Statt der serienmäßigen Michelin Pilot Sport 4S sind Cup 2R-Reifen aufgezogen – vorn 275/30ZR20, hinten 345/25ZR21. Die Bremsscheiben haben vorn 400 und hinten 390 Millimeter Durchmesser.

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7. Praktisches Split-Window-Zitat

"Alles am Äußeren der ZR1 erfüllt einen Zweck – und einiges davon sogar mehr als einen", erklärt Corvette Chief Engineer Josh Holder. Ein gutes Beispiel dafür: Die Luftführung zum Mittelmotor. Die Einlässe in den Carbon-Abdeckungen leiten frische Luft in den Motorraum – ein V8-Biturbo kann Abkühlung immer gut gebrauchen. Die Lufteinlässe für den Mittelmotor sind außerdem so gestaltet, dass sie an die Split-Window-Corvette von 1963 erinnern.  © auto motor und sport

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