User haben bei X Videos gepostet, die bunte Laserlicht-Shows auf nächtlichen chinesischen Autobahnen zeigen. Jeweils acht Laserstrahler sind beispielsweise an Schilderbrücken des Qingdao–Yinchuan Expressway montiert. The Times of India berichtet, dass die chinesischen Verkehrsbehörden mit dem Licht Autofahrer vor Übermüdung und Einschlafen bewahren sollen.

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Das Laserlicht soll bis zu zwei Kilometer weit reichen und weder Auto- noch Lkw-Fahrer blenden – es reicht dachförmig über deren Köpfe hinweg. Die unerwartete Helligkeit und der leichte Stroboskop-Effekt sollen die Fahrer munter machen. Das Anti-Ermüdungs-Laserlicht sollen bereits auch noch weitere Länder erproben.

Melatonin-Produktion unterdrücken

Das Hormon Melatonin steuert den Schlaf-Wachrhythmus des menschlichen Körpers. Fällt Licht auf die Netzhaut des Auges, auch durch die geschlossenen Augenlider hindurch, sendet diese Signale an die im Gehirn sitzende Zirbeldrüse. In dieser Drüse entsteht aus dem Botenstoff Serotonin das Einschlaf-Hormon Melatonin. Die Zirbeldrüse produziert bei verstärktem Lichteinfall weniger Melatonin. Deshalb ist tagsüber der Melatonin-Spiegel im menschlichen Körper um fünf- bis zwölfmal niedriger als in der Nacht. Der Gegenspieler des Melatonins ist das Stresshormon Cortisol – mit sinkendem Melatonin-Spiegel steigt der des Cortisols und umgekehrt. Ein verstärkter Lichteinfall auf die Netzhaut kann also in der Tat Müdigkeit herabsenken. Besonders geeignet scheinen dabei dem Tageslicht ähnliche Lichtfrequenzen zu sein.

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Potentielle Gefahren

Zu den chinesischen Anti-Müdigkeits-Laser-Brücken ist noch nicht viel bekannt. Anscheinend beginnt die Erprobung gerade erst. Stroboskoplicht ist nicht vollkommen ungefährlich: Bei photosensiblen Menschen kann es epileptische Attacken auslösen – betroffen können auch Menschen sein, die nie zuvor einen epileptischen Anfall hatten. Die Funktionsweise der Technik bei Regen, Schnee und Nebel dürfte problematisch sein, da diese Wetterereignisse Laserlicht stark streuen und somit zu Blendungen führen können.  © auto motor und sport

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