Bisher verbuchte Peter Hickman die TT-Siege in der Superstock-Klasse, doch Davey Todd konnte seine Siegesserie stoppen.
Der Brite Davey Todd lief bisher unter dem Radar und war vor allem Road Racing-Insidern ein Begriff. Schon 2019 wurde dem erst 28-jährigen Youngster aus Brotton unter TT-Insidern eine rosige Zukunft vorausgesagt, performte er in allen TT-Rennen bis 2023 ordentlich und zeigte eine steile Formkurve nach oben. So ganz wollte der Funke nicht überspringen, auch wenn er schon 2023 die absoluten Favoriten wie Hickman, Harrison und Dunlop gehörig ärgern konnte.
Doch schon zur Trainingswoche der 2024er-Ausgabe kam der eigentlich in der Britischen Superbike Meisterschaft fahrende Todd selbstbewusst in das TT-Paddock und fuhr beeindruckende Rundenzeiten. Im ersten Superstock-Rennen am 6. Juni 2024 platze der Knoten: In einem hoch spannenden Duell mit Peter Hickmann setzte sich Todd auf seiner Millwaukee-BMW M 1000 RR durch und sicherte sich seinen ersten TT-Sieg.
Eng, enger, Superstock
Als eine Spazierfahrt sollte sich Todds Sieg jedoch nicht herausstellen. Zwar rannte seine Millwaukee-BMW wie ein Uhrwerk, sein Top-Speed gehörte auf den schnellen Ecken des Mountain Courses wie der Sulby Straight von Beginn an zu den höchsten. Doch vor allem Peter Hickman auf seiner FHO-BMW ließ sich partout nicht abschütteln.
Hickmann, der seit 2019 die Siege in der Superstock-Klasse für sich verbuchte, ging selbstverständlich als absoluter Top-Favorit in das Rennen und hing an Todd wie ein Schatten. In der ersten Runde trennten die zwei Briten nur etwa 0,8 Sekunden. Michael Dunlop folgte nach einem Umlauf mit einem Respektabstand von gut 2,5 Sekunden auf Platz drei. Todd zog ab Runde zwei das Tempo mächtig an und konnte seinen Vorsprung in Runde drei auf 2,5 Sekunden erhöhen. Doch Hickman legte nach: In der dritten und letzten Runde wuchs der Sieger des Superbike-Rennens am Sonntag über sich hinaus und knabberte Zehntel um Zehntel ab. Dunlop spielte zu diesem Zeitpunkt schon keine Rolle mehr, sein Abstand auf Todd betrug schon 11 Sekunden.
Auf den letzten acht Kilometern presste Todd alles aus seiner BMW heraus und rang das bayrische Superbike mit aller Macht um den Kurs. Mit Erfolg: Am Ende siegte Todd mit einem Abstand von mickrigen 2,207 Sekunden vor Peter Hickman und feierte mit einem fetten Grinsen seinen ersten TT-Sieg. Dunlop, der im Supertwin-Rennen am Vortag seinen 27. TT-Sieg einfahren konnte, komplettierte mit 19,947 Sekunden Rückstand das Podium als Dritter.
Deutsche gingen in Superstock-Klasse leer aus
Leider hatten die einzigen zwei deutschen Starter in der Superstock-Klasse Pech: Patrick Hoff, der bei der 2024er-Ausgabe der TT sein Debüt feiert, schied mit technischen Problemen in der ersten Runde aus. David "Datzí" Datzer hatte kurz von dem Start bedauerlicherweise keine Startfreigabe von der Rennleitung bekommen. Der Grund für die Absage des pfeilschnellen Bayerns: Im Supertwin-Rennen am Vortag kam "Datzi" zu Sturz und die Rennleiter hielten es für eine bessere Idee, den angeschlagenen Datzer nicht starten zu lassen. Der Schweizer Julian Trummer, der bei den Superbike einen elften Platz und bei den Supertwin einen 14. Rang ausfahren konnte, fiel ebenfalls aus.
Fazit
Davey Todd hat es geschafft: Der Millwaukee-BMW holt seinen ersten TT-Sieg in der Superstock-Kategorie und konnte die seit 2019 anhaltende Siegesserie von Peter Hickman in dieser Klasse unterbinden. © Motorrad-Online
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