Bella macchina in Rot – eindeutig eine Ducati. Doch die Desmospagedici RP gab es in dieser Form nie ab Werk in Bologna. Sie kommt aus dem Stuttgarter Umland.
RP, dieses vermeintliche Typkürzel als Anhängsel hinter Desmospagedici, da steckt nicht Racing drin, sondern Rindperformance. Ursprünglich war das augenzwinkernd als Anspielung auf die noch immer gängige Bezeichnung "Kuh" für ein Motorrad von BMW gedacht. Denn Robin Ludwig, der Macher bei Rindperformance, hat zahlreiche ältere und neuere Boxer-Bikes umgebaut. Zuletzt die BMW R 1200 R Bangee. Die war bereits Ducati-rot, und inzwischen hat Robin einige ebenso imposante Projekte Bologneser Art durchgezogen.
Video: Ducati Desmospagedici RP von Rindperformance
Ducati Desmospagedici RP von Rindperformance
Desmospagedici RP, diese von Robin Ludwig spaßeshalber erfundene Modell-Bezeichnung ist ein Wortspiel, kombiniert aus der originalen, wohlklingenden Ducati-Bezeichnung Desmosedici – und Spaghetti. Streng genommen fehlt das h hinter dem g für die korrekte Aussprache al dente, doch humorvolle Italiener werden wohl auch das verzeihen. Zumal Schwabe Robin sich ganz offen dazu bekennt, neben Spätzle am liebsten Pasta zu essen.
Ducati 848 aus dem Jahr 2007 als Umbau-Basis
Als Basis für sein Projekt Desmospagedici RP hatte Robin Ludwig sich eine Ducati 848 aus dem Jahr 2007 beschafft. Die lief damals in der Bologneser Rangordnung unter dem großen V2-Superbike 1098. Immerhin mit 125 PS bei 10.000/min und echten 849 Kubik.
Video: Ducati Desmospagedici RP von Rindperformance - Walkaround
V2-Motor mit 125 PS
Den V2-Motor der 848, wegen des Ducati-typischen Zylinderwinkels 90 Grad auch L-Twin genannt, hat Robin Ludwig vorn mit einem kleineren Wasserkühler und mit Ansaugkanälen aus dem 3D-Drucker kombiniert. Und nach hinten mit einer 2-in-1-in-2-Abgasanlage, schlankmöglichst verlegt bis zu den beiden minimalen Endschalldämpfern von GPR oben am Heckbürzel. Den kurzen Heckrahmen fertigte Robin selbst an, und das knappe Solo-Sitzpolster ist mit schwarzem Alcantara bezogen.
Café Racer im Retro-Stil
Aus Glasfaserverbund-Kunststoff (GFK) sind die Verkleidungsteile geformt, an der Front im rundlichen Retro-Stil. Der integrierte LED-Scheinwerfer leuchtet trotz klassisch runder Aussparung durch einen sehr schmalen Schlitz. Damit ist die Desmospagedici RP eher Café Racer als ernsthafter Racer. Für den sportiv-geduckten Look sind die Lenkstummel trotzdem um einige Zentimeter tiefer angeschnallt. Ebenso ambitioniert erscheinen die radial angeschraubten Vierkolbenzangen, Typ Brembo M4, an der vorderen Doppelscheibenbremse und das voll einstellbare Federbein von Öhlins an der einarmigen Hinterradschwinge.
Desmospagedici RP – leicht, sportlich, italienisch
Von einer Ducati 998 übernahm Robin die leichten, geschmiedeten Aluminium-Räder von Marchesini. Unter 200 Kilogramm wog die Ducati 848 bereits im Originalzustand, 196 Kilo mit vollem 15,5-Liter-Benzintank. Nach dem Abspecken rundum bei Rindperformance dürften circa 180 Kilo übrig geblieben sein. Wie die schön schlanke Desmospagedici RP fährt? Die Antwort formuliert Robin Ludwig so: "Wenn ich draufsitze, fühlt es sich gleich irgendwie italienisch an. Das genieße ich dann. Aber nur auf kurzen Strecken, denn die Sitzposition ist schon arg sportlich geworden."
Fazit
Desmospagedici RP, so hat Robin Ludwig von Rindperformance diese Ducati augenzwinkernd genannt. Als Wortspiel, kombiniert aus Desmosedici und Spaghetti. Basis für den Umbau war eine Ducati 848 aus dem Jahr 2007, mit 125 PS starkem V2-Motor. Wesentliche Umbaumaßnahmen betrafen die Verkleidung im rundlichen Retro-Stil sowie den kurzen Heckbürzel mitsamt den zwei Auspuffrohren. Die Desmospagedici RP ist eher Café Racer als ernsthafter Racer, trotzdem hat sie betont sportliche Komponenten von Öhlins, Brembo und Marchesini verpasst bekommen. © Motorrad-Online
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