VW bringt 2027 den ID.1 als neues Einstiegs-E-Auto. Das Modell wäre prädestiniert für Skodas Modellpalette, sollte man meinen. Doch die Tschechen haben andere Pläne.
Volkswagen stellt am 4. März 2025 den ID.Every 1 vor. Markenchef Thomas Schäfer kündigte die Konzeptstudie offiziell auf seinem LinkedIn-Kanal an. Der Einstiegs-Stromer im Kleinwagenformat (siehe Fotoshow) soll etwa 20.000 Euro kosten und 2027 auf den Markt kommen. Die Eckdaten lesen sich so, als würde sich ein ID.1-Ableger perfekt in Skodas Modellpalette eingliedern lassen. Doch dazu wird es nicht kommen: Wie ein Markensprecher dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" bestätigte, werden die Tschechen auf ein eigens ID.1-Derivat verzichten.
Skoda fürchtet Verluste
Da zuvor bereits die spanische Schwestermarke Seat abgewunken hatte, wird es demnach keine Neuauflage des Kleinwagen-Trios VW Up, Skoda Citigo und Seat Mii geben, die – zumindest zeitweise – jeweils auch mit E-Antrieb angeboten wurden. Dem Bericht zufolge befürchten die Tschechen, dass sie erneut Verluste mit einem Elektro-Kleinwagen machen würden. Dies war seinerzeit trotz hoher Nachfrage schon beim erwähnten Trio der Fall. Der Grund: Skoda müsse den von VW gesetzten Preispunkt von 20.000 Euro unterbieten, was auf die Marge drücken würde. Und man darf davon ausgehen, dass Volkswagen beim ID.1 bereits sehr knapp kalkuliert. Laut "Spiegel" rechnen die Wolfsburger beim in Spanien gebauten Einstiegs-Stromer pro Exemplar nur mit wenigen hundert Euro Gewinn.
Video: Škoda Epiq Elektro-SUV Weltpremiere
Damit zumindest das gelingen kann, setzt VW große Hoffnungen in seine neue Partnerschaft mit Rivian. Zusammen mit dem jungen Elektroautobauer aus den USA entwickeln die Wolfsburger eine neue Elektronik-Architektur, die unter anderem die Anzahl der Steuergeräte im Auto senken soll. Dies spare wiederum Kosten.
Skoda Fabia lebt über 2030 hinaus
Die ID.1-Absage bedeutet jedoch nicht, dass sich Skoda aus dem preissensiblen Kleinwagensegment zurückziehen wird. Wie der Hersteller der Fach-Website "Kfz-Betrieb Vogel" bestätigte, wird der Fabia als Einstiegsmodell mit Verbrennungsmotor über das Jahr 2030 hinaus weitergebaut. Zudem lässt sich Skoda eine Hintertür offen – zumindest einen Spalt. Der Hersteller überwache und bewerte angesichts der sich schnell entwickelnden Kundenbedürfnisse kontinuierlich die Marktbedingungen und sein Produktangebot. Bedeutet: Sollte sich für Skoda irgendwann eine Chance ergeben, mit einem Elektro-Kleinwagen Geld zu verdienen, könnten die Tschechen ihre jetzige Haltung zu einem eigenen ID.1-Ableger überdenken.

Elektro-Drillinge wird es von VW, Skoda und Seat/Cupra dennoch geben, allerdings eine Nummer größer und im SUV-Crossover-Format. Hier planen die VW-Konzernmarken das Trio VW ID.2, Skoda Epiq (siehe Video nach dem zweiten Absatz) und Cupra Raval, wobei der Spanier zum Jahresende 2025 oder Jahresbeginn 2026 wohl den Auftakt markieren wird. Preislich geht es hier allerdings erst bei etwa 25.000 Euro los. © auto motor und sport