Changan ist einer von vielen Autoherstellern in China, die bei uns noch weitgehend unbekannt sind. Mit teils über einer Million gebauten Autos pro Jahr ist das Unternehmen kein Nischenanbieter. Das Modellprogramm setzt sich aus Modellen mit Verbrennungsmotoren zusammen.

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In Kooperation mit dem ebenfalls chinesischen Anbieter Nio wurde eine neue Sub-Marke aus der Taufe gehoben: Avatr. Medienberichen zufolge sind auch der Batteriehersteller CATL und das Tech-Unternehmen Huawei eingestiegen. Als erste Baureihe wurde Ende 2022 in Shanghai der Avatr 11 präsentiert, dessen Namen man "Avatr One One", in Anlegung an die Fibonacci-Folge ausspricht.

Im Dezember 2022 lief die Serienproduktion an. Das Werk in der 31-Millionen-Einwohner-Stadt Chongqing hat eine Jahreskapazität von 350.000 Fahrzeugen und nach Angaben des Avatr CEO Tan Benhong seien bereits 12.000 Autos (Stand September 2023) in China ausgeliefert worden.

Bis zu 200 kW Ladeleistung

Technische Daten zum Crossover-Elektroauto sind nur spärlich zu bekommen. In vier Sekunden soll der Avatr 11 aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen. Nach NEFZ-Messmethode wird eine Reichweite von 700 Kilometer angegeben, bevor der Akku wieder geladen werden muss. Am Schnelllader sollen theoretisch Leistungen von bis zu 200 kW möglich sein. Bei der Software im Auto wird eine Plattform von Huawei genutzt.

Die Fahrzeuge von Avatr sind auch mit Sensoren von Huawei ausgestattet. Mit ihnen können die Fahrzeuge automatisiert nach Level 4 fahren. Auf der IAA 2023 erklärte CEO Tan Benhong man habe bereits 200.000 Stunden autonom zurückgelegt und die Level-4-Systeme seien 1,6 Millionen Mal eingesetzt worden.

Avatr 12 als Grand Coupé mit Level 4 in China

Auf der IAA 2023 stellte Avatr sein zweites Fahrzeug vor. Der Avatr 12 (gesprochen Avatr One-Two), ist ein Grand Coupe mit über fünf Meter Länge, wahlweise mit Allrad- und Heck-Antrieb. Der Allradler kommt auf 425 kW (578 PS), der Hecktriebler auf 230 kW (313 PS).

Die Plattform teilt er sich mit dem Avatr 11, allerdings seien einige Modifikationen getätigt worden, beispielsweise sei zugunsten eines geräumigeren Innenraums auf Akku-Kapazität verzichtet worden. Die Bruttoakkukapazität bemisst sich beim 12 auf 94,5 kWh. So soll es das Auto auf 650 km Reichweite mit dem 425 kW-Antrieb bringen und mit dem kleinen Antrieb auf 700 km – zumindest nach dem chinesischen Normzyklus.

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Bis zum Jahr 2025 sollen zwei weitere Elektroautos vorgestellt werden. Parallel ist die Marke mit dem Ausbau des Händlernetzes in China beschäftigt. Nach ersten Niederlassungen in Metropolen wie Chongqing, Guangzhou, Wuhan und Shenzen sind 500 neue Stützpunkte geplant, mit denen man in 110 chinesischen Städten vertreten sein will.

Ob und wann die Marke Avatr auch in Märkte außerhalb Chinas exportiert werden wird, ist noch nicht bekannt.  © auto motor und sport

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