Das Parken unter Bäumen, insbesondere Linden, kann im Sommer eine unerwünschte Überraschung mit sich bringen: eine klebrige Schicht auf dem Fahrzeug, die schwer zu entfernen ist. Hier die besten Tipps.

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Diese Substanz ist als Honigtau bekannt und entsteht durch Blattläuse, die den Saft der Blätter aufsaugen und dann eine zuckerhaltige Flüssigkeit ausscheiden. Diese Flüssigkeit kann auf Fahrzeugen landen und dort eine klebrige Schicht bilden, die nicht nur unschön aussieht, sondern auch den Autolack beschädigen kann, wenn sie nicht rechtzeitig entfernt wird.

Was ist Honigtau und wie entsteht er?

Honigtau ist ein Abfallprodukt, das von Blattläusen ausgeschieden wird, nachdem sie den Saft aus den Blättern, vor allem von Lindenbäumen, gesaugt haben. Diese zuckerhaltige Flüssigkeit wird dann auf den darunter parkenden Autos abgelagert. Obwohl Honigtau selbst nicht besonders aggressiv ist, wird er durch seine Zusammensetzung zu einem Problem, wenn er nicht umgehend entfernt wird.

Laut dem ADAC kann Honigtau in Verbindung mit Rußtaupilzen besonders gefährlich werden, wenn er längere Zeit auf dem Lack verbleibt und durch Sonneneinstrahlung erhitzt wird. "Die brennen sich in den Lack ein und das Ganze wird schwarz, wenn das Auto länger in der prallen Sonne steht," erklärt Alois Steinberger vom ADAC Südbayern.

Wie schädlich ist Honigtau für den Autolack?

Der größte Feind des Autolacks ist nicht der Honigtau selbst, sondern die Kombination aus Honigtau und Rußtaupilzen. Wenn diese Mischung auf dem Lack verbleibt und gleichzeitig intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, können dauerhafte Schäden entstehen. Die Hitze lässt die klebrige Schicht zusammen mit den Pilzsporen in den Lack einbrennen, was zu dunklen, schwer zu entfernenden Flecken führt. Diese Flecken können die Lackoberfläche aufrauen und beschädigen, was den Lack anfällig für weitere Schäden macht.

Effektive Methoden zur Entfernung von Honigtau

Um solche Schäden zu vermeiden, ist es entscheidend, den Honigtau so schnell wie möglich vom Fahrzeug zu entfernen. Hier sind einige bewährte Methoden zur Reinigung:

  1. Normale Autowäsche: Wenn das Fahrzeug nur kurz unter einer Linde geparkt wurde und der Honigtau noch frisch ist, kann eine herkömmliche Autowäsche ausreichen. Dabei ist es wichtig, den Wagen gründlich zu waschen, um den Honigtau vollständig zu entfernen.
  2. Feuchtes Tuch: Bei leichteren Verschmutzungen kann ein feuchtes Tuch verwendet werden, um den Honigtau vorsichtig abzutupfen. Es ist wichtig, nicht mit Gewalt über den Lack zu reiben, da dies Mikrokratzer verursachen könnte.
  3. Reinigungsknete (Clay Bar): Für hartnäckigere Flecken eignet sich Reinigungsknete, die speziell für die Entfernung von klebrigen Substanzen entwickelt wurde. Die Knete gleitet mit einem Gleitmittel über den Lack und nimmt dabei die Verschmutzungen auf, ohne den Lack zu beschädigen. Diese Methode ist besonders effektiv, wenn der Honigtau bereits eingetrocknet ist.
  4. Detailer und Spezialreiniger: Es gibt spezielle Reinigungsprodukte für Autolacke, sogenannte Detailer, die nicht nur hartnäckige Rückstände wie Honigtau entfernen, sondern gleichzeitig den Lack pflegen. Diese Mittel enthalten oft UV-Blocker, die den Lack zusätzlich vor Sonnenschäden schützen. Sie können auch unterwegs verwendet werden, da sie kein Wasser benötigen.
  5. Klebstoffentferner: An besonders problematischen Stellen kann auch ein Klebstoffentferner helfen, der vorsichtig aufgetragen wird. Dieser sollte jedoch mit Bedacht verwendet werden, um den Lack nicht anzugreifen.

Vorbeugung und regelmäßige Pflege

Um Schäden durch Honigtau zu verhindern, empfiehlt sich eine regelmäßige Pflege des Autolacks. Eine Schicht Hartwachs nach jeder Wäsche kann verhindern, dass Honigtau und andere Verschmutzungen sich so leicht am Lack festsetzen. Das Wachs bildet eine schützende Barriere, die die Reinigung erleichtert und den Lack zusätzlich vor UV-Strahlen und anderen Umwelteinflüssen schützt.

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Weitere Gefahren durch Baumverschmutzungen

Neben Honigtau gibt es weitere Baumverschmutzungen, die dem Lack schaden können, wie Baumharz und Vogelkot. Baumharz ist besonders tückisch, da es bei hohen Temperaturen in den Lack einbrennen und ihn dauerhaft beschädigen kann. Auch hier gilt: Je schneller das Harz entfernt wird, desto geringer ist das Risiko für bleibende Schäden. Harz kann zunächst mit heißem Wasser und einem weichen Schwamm behandelt werden, bevor man zu speziellen Harzentfernern greift. Nach der Reinigung sollte der Lack ebenfalls wieder versiegelt werden.

In der Fotoshow zeigen wir Ihnen, wie man Lackkratzer entfernt.  © auto motor und sport

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